50 Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose

19. Oktober 2015

Letzte Woche besuchte ich das Jobcenter Stadt Aschaffenburg. Das Wirken der Jobcenter bei der Integration Hilfebedürftiger in das Arbeitsleben und zur Sicherstellung des Lebensunterhaltes der Bedarfsgemeinschaften ist für eine Gesellschaft von großer Wichtigkeit. Im Gespräch mit Christian Wolf, Geschäftsführer des Jobcenters, wurden aktuelle Entwicklungen und Projekte besprochen.

Insbesondere das bereits von mir aktiv unterstützte Projekt „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ für Menschen, die schon mehrere Jahre Leistungen des Jobcenters beziehen und gesundheitliche Einschränkungen haben oder Kinder zu betreuen haben, kommt gut voran. 50 gemeinnützige, wettbewerbsneutrale Arbeitsplätze können für zusätzliche Arbeiten gefördert werden – dafür liegen bereits 38 Anfragen vor.

Einer von nur fünf Standorten in Deutschland

Weiteres Thema war die Teilnahme der Jobcenter Stadt Aschaffenburg und Landkreis Aschaffenburg an einer Erprobung einer Qualifizierungsreihe für Leistungssachbearbeiter zur Beratungskompetenz. Nur fünf Standorte in Deutschland können an dieser Erprobung teilnehmen. Der Zuschlag zeigt, welch hohes Vertrauen die vorgesetzten Dienststellen in Nürnberg zu den Jobcentern in Aschaffenburg haben – jetzt bei der Erprobung müssen die Weichen für eine erfolgreiche bundesweite Einführung durch die kritische Begleitung der Jobcenter gestellt werden. Die erfolgreiche besondere Betreuung von Menschen über 50 Jahre im örtlichen Projekt LEILA50+ endet nach zehn Jahren zum 31.12.15. Die erfolgreiche Zusammenarbeit der sechs Jobcenter von Stadt und Landkreis Aschaffenburg, Landkreis Miltenberg, Landkreis Main-Spessart, Landkreis Neckar-Odenwald und Landkreis Main-Tauber wird als gemeinsames Projektbüro fortgesetzt. Damit lassen sich Integrationsprojekte und die dazu gehörigen zusätzlichen Finanzmittel, wie z.B. soziale Teilhabe oder Förderungen des Europäischen Sozialfonds effektiv beantragen und verwalten.

Flüchtlinge kommen bald auch bei Jobcentern an

Ich bin mir mit Herrn Wolf einig, dass die Flüchtlingswelle durch die beabsichtigte Beschleunigung der Asylanerkennungsverfahren bereits in wenigen Wochen bei den Jobcentern ankommen werden. Zur Bewältigung der Aufgaben wird qualifiziertes Personal benötigt. Insoweit fügt es sich gut, dass erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von LEILA50+ nicht arbeitslos werden, sondern in den Jobcentern weiter beschäftigt werden können. Ich setze mich dafür ein, dass die von der Bundesregierung für diesen Zweck eingeplanten 2.800 Stellen und Finanzmittel von 750 Millionen Euro bundesweit in der Weise auf die Jobcenter verteilt werden, dass sie der zahlenmäßigen Verteilung der Flüchtlinge auf die Gemeinden entspricht. Die übliche jährliche Verteilung der Bundesmittel folgt einem anderen Mechanismus und würde die Jobcenter in Aschaffenburg benachteiligen.

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