Aschaffenburger Hafen als wirtschaftlicher Standortvorteil

13. April 2016

Weiterentwicklung der Infrastruktur durch Elektrifizierung der Hafenbahn prüfen

Der Aschaffenburger Hafen stellt einen bedeutenden Standortvorteil für die regionale Wirtschaft dar. Damit das so bleibt und um den für die kommenden Jahre erwarteten Anstieg des Tonnagen-Umsatzes problemlos händeln zu können, wäre eine Weiterentwicklung der Infrastruktur vor Ort sehr nützlich. Hauptthema des Treffens mit Hafendirektor Wolfgang Filippi, Joachim Zimmermann, dem Geschäftsführer der bayernhafen-Gruppe und deren Prokurist Klaus Hohberger war die Elektrifizierung der Hafenbahn, die für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet war, nun aber nicht den Weg in den Referentenentwurf gefunden hat.

Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Bundesverkehrsausschusses, meinem Bundestagskollegen Martin Burkert, der Aschaffenburger Landtagsabgeordneten Martina Fehlner, Oberbürgermeister Klaus Herzog und Jürgen Herzing, dritter Bürgermeister von Aschaffenburg und Leiter des Umweltreferats sowie Alfons Mühlrath für die Selbständigen in der SPD Unterfranken, machte ich mir bei einer Begehung ein Bild vor Ort und diskutierte die Perspektiven für eine weitere Berücksichtigung im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans.

Vorteile durch Elektrifizierung der Hafenbahn

Es ist ein großer Vorteil für die Infrastruktur, wenn der Verkehr nicht unterbrochen wird. Mit einer Elektrifizierung würden nicht nur Kosten und Zeit, sondern auch CO2-Emissionen eingespart und die Umwelt entlastet. Hafendirektor Filippi stellte klar, dass für den Verkehr im Hafen bei einer Elektrifizierung die Dieselloks nur noch für die Feinverteilung nötig wären. Doppelstrukturen würden also mit einer Elektrifizierung abgebaut werden, was wiederum die Wettbewerbsfähigkeit steigert. Ich bekräftigte, dass die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme im Auge behalten werden müsse. Die Leistungen des Bahntransportes im Hafen lesen sich derweil generell sehr gut: jährlich werden in Aschaffenburg rund 337.000 Tonnen an Waren per Bahn transportiert. Mit einem Plus von 25 % zeigen die Prognosen allein für die kommenden zwei Jahre mit der bevorstehenden Ansiedlung des Betonschwellen-Werks „Rail.One“ in Aschaffenburg steil nach oben. Bis 2025 rechnen die Hafenverantwortlichen gar mit einem jährlichen Bahn-Transportanteil von 600.000 Tonnen. Als Logistikdrehscheibe und größtes Gewerbegebiet am Bayerischen Untermain hat der Hafen in Aschaffenburg auch eine enorme Beschäftigungswirkung. Rund 6.900 Arbeitsplätze in der Region und 2.500 Arbeitsplätze bei den direkt im Hafen angesiedelten Unternehmen sind darauf zurückzuführen.

Anwohner bei Verkehrsprojekten mitnehmen

Mit Blick auf eine erwünschte breite Akzeptanz hinsichtlich der Elektrifizierung, aber auch bezüglich Verkehrsprojekte allgemein, ist es besonders wichtig, die Anwohner mitzunehmen und regelmäßig zu informieren. Noch wichtiger ist jedoch, dass die Folgewirkungen von Infrastrukturmaßnahmen für die Anwohner so verträglich wie möglich ausfallen. Es ist ein berechtigtes Anliegen, dass gerade in Infrastrukturprojekten, in die große Geldsummen investiert werden, auch Lärmschutzmaßnahmen mitbedacht sind. Lärmschutz beim Bahnverkehr ist in den Koalitionsvereinbarungen festgeschrieben und wird derzeit auch umgesetzt. Ziel ist es den Lärm bis 2020 zu halbieren, indem Güterwagen auf lärmarme Bremsen, die das Fahrgeräusch der Züge reduzieren, umgerüstet würden. Martin Burkert machte deutlich, dass das letzte Wort hinsichtlich des Bundesverkehrswegeplans noch nicht gesprochen sei. Im Anschluss an die Mitwirkung der Öffentlichkeit, die noch bis Anfang Mai möglich ist, soll im Sommer diesen Jahres der überarbeitete Entwurf vom Kabinett beschlossen und dann im Herbst im Verkehrsausschusses und Bundestag beraten werden.

Teilen