Die Sommerzeit ist eine gute Zeit, um in heimischen Gefilden unterwegs zu sein und den ein oder anderen Ort zu entdecken, den man zuvor noch nicht besucht hat. So war ich die Tage auf Einladung von Anton Hofmann, ehemaliger Vorsitzender der SPD Obersinn und Marktgemeinderatsmitglied, unlängst vor Ort. Mit dabei waren die Bürgermeisterin von Obersinn, Lioba Zieres, der Mittelsinner Bürgermeister Dirk Schiefer, der ehemaligen Landrat des Nachbarlandkreises Main-Kinzig (MKK), MdL a.D. Karl Eyerkaufer, und einige Freunde der SPD Sinngrund.
Emmerichsthal ist eine wahre Naturidylle. Mitten im Spessart in der Nähe der bayerisch-hessischen Grenze gelegen, umschlossen vom Forst Aura, ist das Örtchen nur über eine Landstraße durch den hessischen Landkreis Main-Kinzig zu erreichen. Zugleich ist der Weiler ein guter Beweis, dass Kooperationen über Landkreis- und Bundeslandgrenzen hinweg auch unkompliziert möglich sind. Im Gespräch ließ Eyerkaufer die Geschichte dazu, die im Zuge der kommunalen Gebietsreform vor 50 Jahren und Neugründung der Landkreise MSP und MKK begann, Revue passieren. „Gleich ob Beschulung der ansässigen Kinder, Trinkwasser- und Stromversorgung oder Telefonverbindung - bei der Suche nach Lösungen gab es in der Vergangenheit immer eine unbürokratische Zusammenarbeit der Gemeinden und Landkreise im hessisch-bayrischen Grenzgebiet“, bestätigten alle Gesprächsteilnehmer beim Mittagessen in der Ausflugs-Gaststätte Waldesruh.
Hierher kommen Rad- und Wanderfreunde auf den Naturtouren „Radweg Schmetterling“ und dem europäischen Kulturradweg „Perlen der Jossa“. „Ein Ausbau des „Sinntal-Radweg“ vom Sportplatz Obersinn bis zur Reithbrücke wäre an der Stelle ein wünschenswerter Lückenschluss, um nicht auf der Landstraße fahren zu müssen“, so Hofmann, der zum Abschluss eine kleine Anekdote aus der Politik zum Besten gab: So haben es zwei Brüder aus dem nahegelegenen ehemaligen Forsthaus in Emmerichsthal bis in Bürgermeistersessel in MKK geschafft. Lothar Büttner (parteilos) war als älterer der beiden Brüder von 2000 bis 2018 Bürgermeister in Bad Soden-Salmünster, während Klaus Büttner für die SPD seit 2012 in Niederdorfelden im Amt ist.