Beim Keltern von Apfelsaft in Wernfeld

17. September 2015

Ich erinnere mich noch an die alte Weisheit unserer von bäuerlicher Landwirtschaft geprägten Region: Wenn die Kartoffeln aufgelesen sind, die Sau geschlachtet ist und der Most im Keller liegt, dann kann es Winter werden. Und so freute ich mich, bei der Wernfelder Kelterei Huter meine ungespritzten Äpfel aus Rieneck und meinem Wohnort im Gemündener Ortsteil Schaippach zu Apfelsaft zu verarbeiten. Der ist mittlerweile beliebter als der vergorene Most. Das ist zwar ein wenig aufwendig, aber es macht Spaß, ist sinnvoll und gesund - und man weiß was man hat.

Ich unterstütze die Initiativen der Landratsämter, Gemeinden, Vereine und Privatpersonen, die für die Verwertung einheimischer Produkte aktiv sind. Aus diesem Grund war ich beispielsweise bereits im Frühjahr in den Steillagen eines Winzerbetriebs unterwegs, um mich über die Problematik zum Erhalt der für die Kulturlandschaft und die Natur äußerst wertvollen Gebiete zu informieren.

Genauso bedeutend sind meiner Meinung nach die Streuobstwiesen, die mit ihrer Vielfalt einen eigenen Naturkreislauf beherbergen, der noch weitgehend von der Chemie verschont ist. Ich konnte mich bei Führungen selbst davon überzeugen, welchen oft unterschätzten Stellenwert die Streuobstwiesen haben. Sie haben außerdem eine weitere Funktion: Die Streuobstbestände schonen durch den Verzicht auf Pestizide die Böden und somit das für alle lebensnotwendige Trinkwasser. Wie aktuell dieses Thema ist, belegen jüngste Medienberichte, wonach in Bayern bereits bis zu einem Drittel der Grundwasserreserven erhöhte Werte des krebserregenden Nitrats aufweisen.

Daher möchte ich die Obst- und Gartenbauer ermuntern: Pflanzen Sie weiter Bäume, am besten Hochstämme, pflegen Sie das interessante Hobby Obstbau und genießen Sie den gesunden Apfelsaft. Das ist die ideale Möglichkeit Genuss und Heimatpflege zu verbinden.

Wer den mit 58 Grad Öchsle gepressten süßen Saft des Sommers probieren will, ist herzlich in mein Bürgerbüro in der Gemündener Altstadt, Obertorstraße 13, eingeladen.

Foto mit meinen Helfern Julian und Benedikt

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