Bienenleben und Imkerei hautnah erlebt

04. Juni 2019

Sie sind klein, leisten aber Großes – die Bienen. Für mich war das unlängst Anlass genug, das diesjährige Motto „Klein, aber oho“ des Aktionstages der Bundesstiftung „Tag der kleinen Forscher“ ganz den kleinen Insekten zu widmen. Und so besuchten auf meine Einladung hin die Sechstklässler der Sinngrund-Mittelschule Burgsinn mit ihrer Klassenlehrerin Fiona Wehner das Lehrbienenhaus der Imkerin Gabi Bechold. Begleitet wurden sie von Imker Horst Brenner, dem Vorsitzenden des Imkervereins Fellen, Heinz Braun, dem Dritten Bürgermeister von Burgsinn Christian Gutermuth und mir.

"Honig" - war die gleichlautende Antwort der Schülerinnen und Schüler auf die erste Frage nach dem Tun der Bienen. Eine Vorlage, die Imkerin Bechold gerne aufnahm und alle nötigen Schritte bis zur Honigernte erklärte und dabei auf die wichtigste Aufgabe der Bienen einging: Die Bestäubung, wie die Kinder wussten. Duft und Farbe der Blüten locken die Bienen an. Am dichten Pelz der unermüdlichen Insekten bleibt bei jeder Landung ein wenig Blütenstaub haften. Beim nächsten Blütenbesuch der Biene wird wieder etwas abgegeben und die Samenpflanze bestäubt, veranschaulichte Bechold. So erfolgt die Befruchtung und die Samenbildung, die für Erhalt und Fortpflanzung der Pflanzenwelt nötig ist. Zwei Drittel unserer Nahrung, beispielsweise Äpfel, Gurken oder Kürbisse, gäbe es nicht ohne die kleinen behaarten Insekten, wusste die Imkerin.

2019-05-29 Bienen_Tag der kleinen Forscher
Die „Bienen- und Honigforscher“ der Sinngrund-Mittelschule mit Lehrerin Fiona Wehnere (Zweite von links) und Gabi Bechold, Bernd Rützel, Christian Gutermuth, Heinz Braun und Horst Brenner (Hinten von links).

Ich finde es immer wieder faszinierend, wie sich die Bienen dabei gegenseitig unterstützen und helfen, und verwies auf die drei verschiedenen Arten von Bienen, die in einem Volk zusammenleben: bis zu 60.000 Arbeiterinnen, einige hundert Drohnen und eine Königin. Eine gute Organisation und Aufgabenteilung sind das A und O für das erfolgreiche Arbeiten der Bienen - ganz wie in der Arbeitswelt der Menschen. Während die männlichen Drohnen und die Königin für den Nachwuchs zuständig sind, übernehmen die Arbeiterinnen unterschiedliche Aufgaben, ergänzte Bechold: Von der Wächterin über die Sammlerin und das Kindermädchen bis zur Putzfrau: „Ein Bienenstock ist so steril wie ein Operationssaal.“

Nachdem die Imkerin einen Bienenstock geöffnet hatte, war die mit einem farbigen Punkt am Rücken markierte Königin zu erkennen. Am Aufbau des Bienenstocks zeigte Bechold, wie Wachs und Honig entstehen. Dieses „handlungsorientierte Lernen“ sei für die Kinder ideal, freute sich Lehrerin Fiona Wehner, die mir für die Einladung dankte. Im persönlichen Gespräch erkundigte ich mich noch über die Lage der Imker und erfuhr, dass diesen insbesondere das intensive Ausbringen von Pestiziden in der Umgebung Sorge bereitet.

„Und was können wir machen, wenn wir die Bienen schützen wollen“, fragten die Kinder am Ende der Lehrstunde. „Viele Blumen säen. Außerdem nicht immer so schnell den Rasen mähen“, zählte Bechold auf, bevor es für die Gäste zum Abschluss noch eine leckere Kostprobe des hausgemachten Honigs gab.

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