Der Vorstand der Lohrer Bosch Rexroth AG muss mit dem Betriebsrat verhandeln

09. Dezember 2013

Heute habe ich mir vor Ort ein Bild von der Situation bei der Bosch Rexroth AG in Lohr gemacht. Nach den bestürzenden Nachrichten über den geplanten Abbau von 100 Stellen im Aggregatebau in Lohr traf ich mich heute mit dem Betriebsratsvorsitzenden Klaus Friedrich und dessen Stellvertreter Thomas Nischalke, um mir die Einzelheiten der Situation erläutern zu lassen.

Jetzt fordere ich den Vorstand der Lohrer Bosch Rexroth AG auf, sich mit dem Betriebsrat an einen Tisch zu setzen und nach Lösungen zu suchen. Die Geschäftsführung muss in Verhandlungen mit dem Betriebsrat eintreten. Es kann nicht angehen, dass solche Entscheidungen im stillen Kämmerlein der Geschäftsführung ausgetüftelt werden und anschließend im Minutentakt nacheinander der Wirtschaftsausschuss, der Betriebsrat, die Belegschaft und dann die Presse informiert werden.

Ich bin überzeugt davon, dass eine gemeinsame Lösungssuche erfolgreich für den Lohrer Standort ausgehen kann. Der Betriebsrat hat sich in der Vergangenheit immer wieder gesprächs- und kompromissbereit und beständig verantwortungsvoll im Handeln gezeigt.

Von der geplanten Stellenstreichung sind rund 100 Mitarbeiter in Lohr betroffen. Der gesamte Bereich des Aggregatebaus soll nach Chemnitz und Brünn verlagert werden. Aggregate bilden den Antriebskern von Hydraulikanlagen und gehören damit zur Grundausrüstung des Betriebes. Gerade im Aggregatebau werden nach ETO (Engineering to order) maßgeschneiderte Einzelaufträge gefertigt, eine anspruchsvolle Aufgabe, für die im Augenblick 60 Beschäftigte in indirekten Funktionen, wie zum Beispiel als Konstrukteure, Arbeitsplaner oder Disponenten, und 40 Beschäftigte in der Werkstatt arbeiten.

Foto: Bernd Rützel, Betriebsratsvorsitzender Klaus Friedrich, stellv. Vorsitzender Thomas Nischalke, Betriebsratsmitglied Marco Netrval (v.l.n.r.) im Gespräch im Büro des Betriebsratsvorsitzenden

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