Kindern eine Geschichte vorzulesen, die sich um die großen philosophischen Fragen dreht – funktioniert das? Na klar, zum bundesweiten Vorlesetag war ich dieses Jahr an den Grundschulen Lohr und Langenprozelten. Dort las ich aus dem mehrfach ausgezeichneten Kinderbuch „An der Arche um Acht“ von Ulrich Hub, das die Arche-Noah-Geschichte aus der Perspektive dreier Pinguine auf witzige und mitunter freche Art und Weise erzählt.
Meinen beiden Töchtern habe ich immer gerne vorgelesen, und scheinbar nichts verlernt. Wobei es natürlich auch an der Geschichte lag, dass die jeweils rund 40 Schülerinnen und Schüler meinen Ausführungen gebannt gelauscht haben. Doch ich bin kein sturer Vorleser. Vielmehr versuche ich die Kinder immer miteinzubeziehen und dadurch die Lesung mit Nachfragen aufzulockern und meine Zuhörer mit Anmerkungen zum Nachdenken und Philosophieren anzuregen: Gibt Gott Regeln vor? Sieht er alles? Gibt es Gott überhaupt?
Munter und unbeschwert sprachen die Kinder über Glaube, Moral, Nächstenliebe und ähnliche Fragen, dass mir das Herz aufging. Für mich ist es immer wieder beeindruckend mit welchen Gedanken die Kinder einen zu solch tiefgreifenden Themen, wie sie im Buch behandelt werden, überraschen.
Das Fazit der Schülerinnen und Schüler zum Vorlesetag fiel entsprechend eindeutig aus: großer Applaus und hohe Motivation unter den Kindern, das passend zum Buch überreichte Lesezeichen regelmäßig zu nutzen.