Europäische Solidarität wieder in den Vordergrund stellen

10. Mai 2016

Die EU nimmt einen immer größeren Stellenwert in unserem alltäglichen Leben ein. Deshalb ist es mir besonders wichtig, mit Jugendlichen über die Bedeutung unserer Gemeinschaft zu sprechen sowie über Möglichkeiten und Chancen für junge Menschen in Europa zu informieren. Dazu habe ich am vergangenen Freitag im Rahmen der Europawoche die Main-Limes Realschule in Obernburg besucht, um dort mit über 140 Schülerinnen und Schülern über die EU zu diskutieren und sie für die europäische Idee zu begeistern. Der Projekttag bot die Gelegenheit sich mit den Errungenschaften der europäischen Einigung und den aktuellen Herausforderungen in Europa vertieft auseinander zu setzen.

EU-Projekttag Gruppenfoto

In meinem einleitenden Referat verwies ich darauf, dass die Europäische Union einer der größten politischen Leistungen der jüngeren Geschichte sei. Anschließend erörterte ich mit den Schülerinnen und Schülern die Errungenschaften des Staatenverbundes. Wir kamen zu dem Konsens, dass die offenen Grenzen, also das unkomplizierte Reisen innerhalb Europas, die gemeinsame Währung und die Solidarität unter den Mitgliedstaaten als wichtige europäische Werte anzusehen sind. Die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler zeigte sich entsprechend solidarisch mit Griechenland. Wir diskutierten auch den „Brexit“, wobei auch hier die Meinung nahezu einstimmig in Richtung eines Verbleibs Großbritanniens in der Europäischen Union ging.

Anschließend zitierte ich Alexander von Humboldt mit den Worten „Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben.“ und warnte vor dem aufkommenden Rechtspopulismus in Europa. Ich mahnte, dass unsere jetzigen europäischen Werte wie Freiheit, Demokratie und Sicherheit nicht selbstverständlich seien und dass die Demokratie Demokraten brauche.
Wir debattierten auch über das Freihandelsabkommen TTIP, die Folgen der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank oder einen möglichen EU-Beitritt der Türkei. Ich bemerkte, dass von Europamüdigkeit unter den Jugendlichen keine Spur zu finden war.

Hintergrund: Der EU-Projekttag findet seit 2007 statt. Er wird von den Landesregierungen und der Bundesregierung unterstützt. Er ist Bestandteil der Europawoche, die 2016 vom 30. April bis 9. Mai stattfindet. Zwei wichtige Eckdaten bilden den Rahmen der Europawoche: Der 5. Mai ist Gründungstag des Europarates. Der 9. Mai ist der Tag, an dem der französische Außenminister Robert Schuman 1950 mit einer Regierungserklärung die Grundlage zur Montanunion - dem Vorläufer der Europäischen Union - legte.

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