Fachgespräch im Staatlichen Bauamt: Straßenbauprojekte in der Region kommen voran

23. Juli 2020

Im Zuge eines Hintergrundgesprächs im Staatlichen Bauamt in Würzburg informierte ich mich gemeinsam mit meinem Landtagskollegen Volkmar Halbleib über aktuelle regionale Bauprojekte im Bereich Straßenbau. Auf der Tagesordnung des Gesprächs mit Stefan Lehner, Bereichsleiter Straßenbau, und Julia Sauer, Abteilungsleiterin Straßenbau Main-Spessart, standen diesmal vor allem die Planungs- bzw. Baufortschritte bei Ortsumfahrungen (OU) in den Landkreisen Main-Spessart, Würzburg und Kitzingen.

2020-07 Staatliches Bauamt
Über aktuelle Maßnahmen im Bereich Straßenbau sprachen (v.l.): Volkmar Halbleib, Julia Sauer, Stefan Lehner und Bernd Rützel (Foto: Johann Paetzold)

Bei der OU Schaippach (St 2303) wartet man derzeit noch die Baumaßnahmen der Deutschen Bahn ab. Die Neuerrichtung der dortigen Eisenbahnbrücken liegt aktuell im Zeitplan, weshalb ein Baurecht für die OU im Jahr 2024 realistisch ist, dann könne auch zügig mit den Arbeiten begonnen werden. Die Frage der SPD-Abgeordneten nach einer Möglichkeit der weiteren Nutzung von Synergieeffekten zwischen den beiden Baustellen wird im Bauamt geprüft.

Die OU Gemünden ist ein Projekt aus dem vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans (BVWP). Geplant werde die B26 mit einer neuen Brücke über den Main zu leiten und auf der anderen Seite des Flusses am Ort vorbei zu führen. Ich bin nicht nur als Mitglied im Bauausschuss des Stadtrates Gemünden schon lange mit dem Projekt befasst, sondern war auch maßgeblich an der Aufnahme des Projekts in den Verkehrswegeplan des Bundes beteiligt. Nun hoffe ich auf große Fortschritte in den nächsten Jahren.

Weiteres Thema war die fehlende Linksabbiegespur am ehemaligen Bahnhof in Gambach. Auch dieses Thema beschäftigt Bauamt wie die Politiker seit Jahren. Verhandlungen mit der Bahn über die benötigten Flächen hatten zu Verzögerungen geführt. Ziel sei die Realisierung der Abbiegespur unter Berücksichtigung eines möglichen Bahnhaltepunkts.

Bei der B26n befindet man sich derweil in der Planung aller drei Abschnitte zwischen Arnstein und Lohr. Die Planfeststellungsunterlagen für den Planungsabschnitt bei Arnstein bis zur Kreisstraße MSP 6 befinden sich aktuell in der Bearbeitung durch externe Planungsbüros, da das Volumen der Planung für das Staatliche Bauamt zu umfangreich wäre. Das Planfeststellungsverfahren dauert dann im besten Fall etwa ein bis zwei Jahre. Vor allem der dritte Planungsabschnitt mit dem Zubringer Lohr und der damit verbundenen dritten Mainbrücke standen im Fokus des Gesprächs. Hier sollen vor allem die umliegenden Gemeinden Karlstadt, Lohr und Steinfeld eng in die Kommunikation miteingebunden werden.

Halbleib sieht die Fortführung des Projekts in Richtung Autobahndreieck Würzburg-West nach wie vor kritisch. Aus seiner Sicht besteht für den Landkreis Würzburg eher Handlungsbedarf bei den OU in Giebelstadt und Prosselsheim.

Für Giebelstadt läuft derweil die öffentliche Anhörung zum Planfeststellungsverfahren. Halbleib hält das Projekt zur Entlastung der Anwohner nach wie vor für sinnvoll, die Bedenken des Bund Naturschutz und des Landesbund für Vogelschutz müssten nun im Verfahren geklärt werden.

Auch in Prosselsheim arbeite man „mit Hochdruck“ an der Umsetzung des Zeitplans, versicherte Lehner. Das gleiche gelte für den Ausbau der Staatsstraße zwischen Segnitz und dem Gemarkungsbeginn Sulzfeld sowie den neuen Radweg. Doch man habe immer mehr Schwierigkeiten neues Personal zu finden. Auf Ausschreibungen bekomme man häufig keine oder nicht geeignete Bewerbungen.

Zum Schluss des Fachgesprächs war auch noch Zeit, um über einen möglichen Radweg zwischen Kist und Altertheim zu sprechen. Dieser soll nach Vorstellung der Gemeinde Kist bis Gerchsheim in Baden-Württemberg verlaufen.

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