Fachgespräch Staatliches Bauamt

08. April 2019

Mit Volkmar Halbleib, MdL, war ich Ende März beim Staatlichen Bauamt in Würzburg. Wir wollten dort Aktuelles zu Straßenbau-Maßnahmen in MSP in Erfahrung bringen.

Als Gesprächspartner standen uns Dr.-Ing. Stefan Lehner, Stv. Amtsleiter und Bereichsleiter Straßenbau, und Dr.-Ing. Julia Sauer, Abteilungsleiterin Straßenbau/Main-Spessart, zur Verfügung.

Größtes und durchaus umstrittenes Straßenbauvorhaben in der Region ist die B26n. Sie ist mit dem Bauabschnitt Arnstein-Karlstadt eines von drei unterfränkischen Projekten aus dem vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans (BVWP). Das Staatliche Bauamt erarbeitet derzeit ein Verkehrsgutachten, dass Aufschluss über die Auswirkungen des Vorhabens auf das Verkehrsaufkommen, künftige konkrete Be- bzw. Entlastungen und mögliche Konsequenzen geben wird. Das Gutachten soll im Mai der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Untersucht wird auch die Anbindung Lohrs mit einer dritten Mainbrücke. Uns ist es wichtig zu wissen, wie sich das Vorhaben konkret auf den Verkehr auswirken wird und wie mögliche Mehrbelastungen ausgeschlossen werden können.

Auch die Ortsumgehung (OU) Gemünden (B26) ist ein vordringliches BVWP-Projekt. Hier laufen zurzeit planungsvorbereitende Untersuchungen, ein Umweltgutachten wird erstellt.

Bei der Verlegung der OU Rieneck (St 2303) haben inzwischen auch die Arbeiten im 2. Abschnitt (Kreisverkehrsplatz bis hin zur südlichen Anbindung an Schaippach) begonnen. Das Staatliche Bauamt geht davon aus, dass die für den Anschluss der Ortsumgehung erforderliche Sperrung der St 2303 maximal 10 Wochen betragen wird. Ich habe erneut auf die nach meiner Auffassung erforderliche Rampe am Bahnhof Rieneck hingewiesen, die den barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen ermöglichen und den auf der anderen Gleisseite gelegenen Radweg anschließen könnte.

Mit dem Bau der OU Schaippach (St 2303) kann möglicherweise nicht – wie ursprünglich angekündigt – gleich im Anschluss an die Fertigstellung der OU Rieneck begonnen werden. Zwar soll die Planung für das Vorhaben extern vergeben werden, für die Vorbereitung der Planungsunterlagen durch das Bauamt konnte aber noch nicht begonnen werden. Grund hierfür ist fehlendes Personal. Die Erstellung der Planungsunterlagen wird etwa ein Jahr in Anspruch nehmen, das Planfeststellungsverfahren dauert nach Erfahrung von Dr. Lehner etwa zwei Jahre. Für realistisch hält er es, dass etwa im Jahr 2024 Baurecht vorliegen und dann mit den Arbeiten begonnen werden könnte.

Fast schon ein Dauerbrenner in den Gesprächen mit dem Staatlichen Bauamt ist die fehlende Linksabbiegerspur an der B 26 aus Gemünden kommend nach Gambach. Ich setze mich seit Jahren für eine Lösung ein, die immer wieder in Aussicht gestellt worden war. Die Planungen beim Bauamt sind abgeschlossen, Geld für die Maßnahme ist vorhanden. Aber die Verhandlungen mit der Bahn über die Nutzung eines in deren Eigentum stehenden Grundstücks kommen nicht voran. Zwar sind Bauamt und DB sich grundsätzlich einig, einen entsprechenden Gestattungsvertrag über die Nutzung des fraglichen Areals hat die Bahn bislang aber nicht vorgelegt. Ich werde mich in dieser Sache noch einmal an den Beauftragten der DB für den Freistaat Bayern, Klaus-Dieter Josel, wenden.

Fast zwei Stunden dauerte der Informations- und Gedankenaustausch beim Staatlichen Bauamt Würzburg. Es war ein gutes Gespräch. Mir sind Austausch und Informationen aus erster Hand wichtig, um die Interessen der Bürgerinnen und Bürger wirksam vertreten zu können.

Bild: Bernd Rützel/v.l.n.r. Volkmar Halbleib, Bernd Rützel, Stefan Lehner, Julia Sauer

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