Fachkräftesicherung in der Region Aschaffenburg

16. November 2015

SPD trifft Arbeitsagentur, Schulleiter, DGB, HWK , IHK und KommunalpolitikerInnen aus der Region

Fachgespräch Jugendjobcenter AB

Hochkarätig besetzt war das von der SPD initiierte Fachgespräch zur Fachkräftesicherung in der Region Aschaffenburg. Dass dies notwendig ist, zeigen die Zahlen: Denn obwohl Fachkräfte überall Hände ringend gesucht werden, so leben dennoch in der Region zeitweise bis zu 1139 arbeitslose junge Menschen unter 25 Jahren, von denen rund 450 keine abgeschlossene Berufsausbildung haben.

Gerade diesen jungen Menschen fällt der Einstieg in eine dauerhafte Beschäftigung schwer. „Zwar kümmern sich alle Akteure vor Ort um dieses Klientel und machen eigene Angebote, aber es fehlt das Netzwerk bei den Unterstützungs- und Hilfesystemen. Es geht darum, Jugendlichen Umwege und Jugendarbeitslosigkeit und vielleicht auch Langzeitarbeitslosigkeit zu ersparen und sie passgenauer zu unterstützen, damit sie den Weg von der Schule in den Beruf leichter finden“, so SPD-Stadträtin Karin Pranghofer. Daraus folge für die SPD die Frage: „Wie organisieren und optimieren wir den Zugang zur beruflichen Ausbildung, damit keine und keiner verloren geht“, bringt der SPD-Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel das Thema des Fachgesprächs auf den Punkt.

Als stellvertretender Sprecher seiner Fraktion für die Themen Arbeit und Soziales sieht er die im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD vorgeschlagenen Maßnahmen von „Jugendberufsagenturen“ und einer assistierten Ausbildung, sowie die Allianz für Aus-und Weiterbildung 2015-2018 als einen wichtigen Schlüssel zur Lösung. „Das funktioniert aber nur, wenn alle Akteure gut verflochten sind und möglichst unter einem Dach eng zusammen arbeiten.“

Daher lud die SPD neben Schulleitern der Berufsschulen auch Vertreter der Handwerkskammer, der Industrie- und Handelskammer, der Arbeitsagentur und der Gewerkschaften, auch die Vertreter der Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg und der Stadt Aschaffenburg ins SPD-Büro in der Goldbacher Straße ein, um mit ihnen Kooperationsformen zu diskutieren.

Das vom Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg Klaus Herzog und dem Leiter des Bildungsbüros Michael Fleckenstein vorgestellte bereits bestehende Netz der Stadt Aschaffenburg unter den beteiligten Ämtern der Arbeitsagentur , den Jobcentern und den freien Trägern der Jugendhilfe, sowie den Bildungsträgern hat sich nach Ansicht der SPD gut etabliert. Es wird vor allem über das Bildungsbüro der Stadt gesteuert und koordiniert.

Diese Netzwerkideen für Unterstützungs- und Hilfeleistungen haben nun in der Region auch Nachahmer gefunden. So soll es nun auch bald zwischen dem Landkreis Miltenberg und der Agentur für Arbeit Aschaffenburg zu einem Kooperationsvertrag kommen. „Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung“, so Rützel. Allerdings, so der Abgeordnete, bremse hingegen der Landkreis Aschaffenburg noch. Das hat sich in der Diskussion gezeigt. Es wäre für die ganze Region von Vorteil, wenn auch der Landkreis Aschaffenburg im Boot wäre stimmen die anwesenden SPD Stadträte Karin Pranghofer, Wolfgang Giegerich und SPD Kreisrat Guido Noll zu, denn Unterstützung und Hilfeleistungen für Jugendliche im Übergang Schule und Beruf lassen sich nicht nach Wohnortprinzip sortieren.

Genauso wichtig ist den anwesenden politischen Vertretern aus der Region, dass das dann bestehende Netzwerk auch unter einem Dach zusammenkommt und damit für Jugendliche aus der Region eine attraktive Anlaufstelle schafft, die alle Angebote für den Übergang Schule und Beruf in einer Institution zusammenfasst und koordiniert. „Diese Idee schließt zwei Standorte aufgrund der Größe der Region nicht aus. Wir müssen die Betreuung der Jugendlichen verbessern, wenn wir wollen, dass uns keine/keiner verloren geht“, so Stadträtin Pranghofer.

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