SPD-Forschungspolitiker besuchen Würzburg
Als unterfränkischer SPD-Chef und für Würzburg zuständiger SPD-Bundestagsabgeordneter habe ich mich über den Besuch meiner Bundestagskollegen Oliver Kaczmarek und René Röspel sehr gefreut.
Der eine ist Sprecher für Bildung und Forschung der SPD-Bundestagsfraktion, der andere deren stellvertretender forschungspolitischer Sprecher und zugleich Sprecher der Fraktion für die Enquete-Kommission „Künstliche Intelligenz“. Beide Parlamentarier sind als Handlungsreisende in Sachen Forschung oft in der Republik unterwegs. Dieses Mal führt sie ihre „Forschungsreise" nach Würzburg.
Millionen für die Uniklinik
Am Universitätsklinikum Würzburg startet der zweitägige Besuch: Nach der Vorstellung des Klinikums durch den stellvertretenden Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Stefan Frantz informierten wir uns bei Prof. Dr. Matthias Goebeler über das „Förderprogramm für forschende Ärzte“, das der Bund allein in Würzburg mit 7,5 Mio. Euro in den nächsten fünf Jahren unterstützt.
Im Anschluss informierten Prof. Dr. Hermann Einsele über die Entstehung des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen und Prof. Dr. Caroline Kisker über das Rudolf-Virchow-Zentrum – Center for Integrative and Translational Bioimaging, das anschließend gemeinsam besichtigt wurde.
Dass wir, neben interessierten Fragen zu den modernen Forschungslaboren, mit viel Freude Kinder im Schüler:innenlabor beim Experimentieren beobachteten, verwundert nicht: Bestens ausgestattet schlägt es seit Jahren erfolgreich eine Brücke von der Wissenschaft zur Schule und somit zu künftigen Forscherinnen und Forschern.
Am Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) stellten schließlich Prof. Dr. Chase Beisel und Alice Hohn die Arbeitsschwerpunkte ihrer Einrichtung und neue Technologien in der medizinischen Diagnostik vor. Mit einem Rundgang durch die HIRI-Labore endet der forschungspolitisch vollgepackte Tag. Dabei erfuhren wir mehr über modernste Verfahren im Bereich Einzelzell-Sequenzierung und bekamen Informationen aus erster Hand zu aktuellen Erkenntnissen über SARS-CoV-2.
Bioökonomie am Fraunhofer-Institut
Bevor es für meine Kollegen zurück nach Unna bzw. Hagen ging, war ihnen an Tag Zwei der Besuch einer der großen außeruniversitären Forschungseinrichtungen wichtig, die regelmäßig auch vom Bund mit Fördergelder unterstützt werden: Im Fraunhofer-Institut für Silicatforschung geht es um Verbundstoffe, Lacke, Polymere und bioaktive Materialien.
Besonders fasziniert hat das Konzept der Bioökonomie, das nicht nur die Optimierung der Stoffströme und das Ressourcenmanagement im Blick hat, sondern auf gesellschaftliche Veränderungsprozesse abzielt und eine Biologisierung vieler Industriezweige anstrebt, was ganz neue Produkte und Lösungen hervorbringt.