Hoffnung für Burg Rieneck - Weitere Unterstützung für Jugendherbergen erforderlich

20. Mai 2020

Ich bin im Schatten der Burg Rieneck aufgewachsen. Die Jugendherberge auf der Burg in finanziellen Schwierigkeiten zu sehen schmerzt. Seit einem Bericht über Corona-bedingte Probleme der Jugendherberge Burg Rieneck stehe ich in ständigem Kontakt mit Pit Kallmeyer, dem dortigen Leiter. Erste Erfolge gemeinsamer Anstrengungen geben Anlass zu verhaltenem Optimismus.

Einig sind wir uns, dass es zunächst galt Sicherheit für die Beschäftigten zu schaffen. Das ist mit den Corona-Regelungen zum Kurzarbeitergeld (KuG), die der Bundestag bereits im März verabschiedet und diese Woche erweitert hat, gelungen. Die Evangelische Kirche, zu deren Netzwerk „Himmlische Herbergen“ auch die Burg Rieneck zählt, stockt das KuG auf 80 % auf.

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Bernd Rützel, links, mit Pit Kallmeyer auf Burg Rieneck

Das ist wichtig für die Mitarbeitenden und entlastet die Burg bei den laufenden Kosten, die sehr hoch sind. Kallmeyer: „Das denkmalgeschützte Haus und die Außenanlagen müssen auch ohne Belegung mit Gästen unterhalten werden.“ Hoffnung setzte er auf eine Zusage der bayerischen Staatsregierung vom 31.04.2020, Jugendherbergen bis zum 31.07.2020 für 60 % der ausfallenden Einnahmen zu entschädigen. Diese Ankündigung wurde bislang aber nicht umgesetzt.

Nun ist Hilfe vom Bund in Aussicht. Die Situation der gemeinnützigen Einrichtungen soll im Mittelpunkt eines weiteren Hilfspaketes stehen, über das das „Corona-Kabinett“ diesen Montag (18.05.2020) berät.

Im Tourismusausschuss des Deutschen Bundestages, in dem ich Mitglied bin, und in vielen Gesprächen habe ich immer wieder auf die Situation der Jugendherbergen und deren einmaliges, unbedingt zu erhaltendes Angebot, hingewiesen. Nun gibt es Bewegung! Dennoch – auch der Freistaat muss seine Zusagen einhalten. Es kann nicht sein, dass Versprechungen gemacht werden, für deren Einlösung der Bund einspringt.

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Anfang Mai hatte ich mich auch an den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche, den Bayerischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, mit der Bitte um Unterstützung für die Burg Rieneck gewandt. Die Antwort folgte bereits am nächsten Tag mit Informationen zum „Notfonds Corona-Hilfen der Evangelischen Landeskirche Bayern“, der gerade erst beschlossen worden war und Unterstützung für die bereithält, bei denen alle anderen Hilfsprogramme nicht greifen.

Ich meine, dass Bund, Länder und Einrichtungsträger an einem Strang ziehen müssen, um Lösungen für die Jugendherbergen zu finden. Sie bieten Schulen, Kindern und Jugendlichen sowie Familien günstige Unterkünfte, Erholung und Erlebnisse in der Gemeinschaft. Das gibt es nur bei den Jugendherbergen. In Zeiten, in denen Auslandsreisen für viele nicht möglich sein können, ist dieses Angebot wichtiger denn je.

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In Bayern sollen die Jugendherbergen zu Pfingsten wieder öffnen dürfen. Kallmeyer sieht das mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Es ist an der Zeit, dass wieder Leben in die Burg einkehrt. Die Hygienevorschriften stellen eine Gemeinschaftseinrichtung wie unsere allerdings vor besondere Herausforderungen. Für uns steht die Begegnung von Menschen im Mittelpunkt. Corona zwingt uns aber, genau diese einzuschränken. So können wir die Burg nur mit der Hälfte der üblichen Gästezahl belegen, haben aber durch all die Auflagen zum Gesundheitsschutz einen deutlich höheren Personaleinsatz als sonst. Man muss nicht Betriebswirtschaft studiert haben, um zu erkennen wohin das mittelfristig führt. – Wir brauchen bald wieder die Rückkehr zu normalen Verhältnissen, um aus eigener Kraft unsere Burg Rieneck als Jugendeinrichtung erhalten zu können.“

Pit Kallmeyers Dank zu meiner Initiative nahm ich gerne auf: „Herzlichen Dank für die Unterstützung in Sachen Jugendherbergen und insbesondere für die Burg Rieneck, ebenso wie den insgesamt unermüdlichen Einsatz in dieser verrückten Zeit!“

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