Indischer Generalkonsul in Gemünden
Fachkräfteeinwanderung als Thema deutsch-indischer Konsultation
Hohen diplomatischen Besuch konnte ich vor wenigen Tagen in meinem Wahlkreisbüro in Gemünden empfangen: Der indische Generalkonsul Mohit Yadav war zu Gast. Hintergrund des Besuchs war der Austausch über Vertiefung und Stärkung der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen Indiens und Deutschlands.
Deutschland sei „India’s number one partner in Europe“, so Yadav, weshalb eine Festigung der deutsch-indischen Partnerschaft für Indien von großem Interesse sei. Das treffe auch für die Bundesrepublik zu, erklärte ich im Gespräch, um auf die Chancen des Zuzugs von indischen Fachkräften für den deutschen Arbeitsmarkt zu sprechen zu kommen.
Mit dem deutsch-indischen Migrations- und Mobilitätsabkommen ist uns bereits Ende 2022 ein Meilenstein gelungen. Hinzu kommt, dass wir seit letztem Jahr mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz das modernste Einwanderungsrecht für Arbeitskräfte und -willige haben, das Deutschland je hatte.
Gleichwohl müssen wir weiter bestehende Hürden noch schneller abbauen, wie beispielsweise in Sachen Bürokratie bei Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung oder in Sachen Digitalisierung und Personal in den Behörden.
Wir wissen, dass wir jährlich um die 400.000 Menschen aus dem Ausland benötigen, um den Fachkräftemangel in Deutschland auszugleichen. Das Potential, das sich uns bietet, müssen wir jetzt dringend heben.
Aus der Praxis berichtete Sunita Lama aus Rieneck, die mit ihrer Personalvermittlungsagentur im Ausland um Pflegefachkräfte für den Landkreis Main-Spessart wirbt. Dazu steht sie auch mit Einrichtungen in Indien im Austausch, weshalb sie nach dem Treffen mit dem indischen Generalkonsul auf weiterer Kontakte hofft.
Auch Diskriminierungserfahrungen zugereister Fachkräfte war Thema des komplett in englischer Sprache geführten Austauschs: Diskriminierung und Rassismus schaden uns allen – und zwar in jeder Hinsicht: Gesellschaftlich, wirtschaftlich und die Betroffenen ganz persönlich. Eine entsprechende Willkommenskultur ist für Fachkräfte aus dem Ausland ein wichtiger Faktor, der allzu oft vernachlässigt wird. Deshalb ist es gut, dass in den letzten Wochen so viele Menschen für unsere Demokratie und ein friedliches und respektvolles Miteinander auf die Straße gegangen sind.
