Isolatorenmuseum Lohr: Einzigartige Ausstellung auf kleinstem Raum

10. Mai 2017

Gemeinsam mit meinem Bundestagskollegen Michael Gerdes aus Bottrop-Recklinghausen und dem SPD-Kreisvorsitzenden Sven Gottschalk besuchte ich unlängst das kleine aber feine Isolatorenmuseum in der Haaggasse in Lohr, das von Daniele und Lothar Vormwald betrieben wird.

Als studierter Maschinenbauer und Elektrotechniker finde ich elektrische und technische Dinge und Abläufe hoch-interessant, weshalb mir der Ausstellungsrundgang mit Michael Gerdes, seines Zeichens gelernter Elektrohauer und Bergmann, schon lange ein Herzensanliegen war.

Die private Sammlung hat seit nunmehr 12 Jahren ihren Standort im denkmalgeschützten Trafoturm. „Bei der Gründung habe ich viel Unterstützung vom damaligen SPD-Bürgermeister Siegfried Selinger bekommen. Dafür bin ich heute noch dankbar“, blickte Vormald auf die Anfänge des in Eigenregie aufgebauten Museums zurück. Dieses ist sehr liebevoll eingerichtet, beheimatet derweil aber lediglich einen Bruchteil von Vormwalds Sammlung: circa 700 seiner 6000 Isolatoren sind zu sehen. Im oberen Stockwerk sind die großen Hochspannungsisolatoren aufgehängt, im unteren Bereich die kleineren Exemplare für Telefon- und Niederspannung auf Regalen aufgereiht. Auf leicht verständlichen Tafeln wird ihr Einsatz erläutert, nämlich dort, wo blanke elektrische Leiter – wie Freileitungen – befestigt, gehalten oder geführt werden müssen, ohne dass es zu einem nennenswerten Stromfluss durch das Befestigungselement kommt. Und ständig kommen neuen Objekte aus Porzellan und Glas aus aller Herren Länder hinzu. Dafür sorgt Vormwald auch selbst: so fand im vergangenen Jahr das Internationale Isolatorensammlertreffen mit Teilnehmern aus neun Ländern und einer Tauschbörse in Lohr statt. Im Rahmen dieses Treffens wurde der neue Isolatorengarten offiziell eingeweiht.

2017-05 Isolatorenmuseum
Mit (v.r.) Michael Gerdes, den Vormwalds, Sven Gottschalk und Andreas Morrisse war ich zuletzt im Isolatorenmuseum in Lohr

Das enorme Engagement der Vormwalds verdient große Anerkennung, wie ich finde. Und trotz der Tatsache, dass die derzeit laufenden Planungen für Suedlink eine Erdverkabelung vorsehen, bin ich mir sicher, dass es Isolatoren noch sehr lange geben wird. Umso wichtiger finde ich es, dass dieses Stück Technikgeschichte beginnend mit seinen Anfängen im Jahr 1848 und seiner gesamten Entwicklung bis heute dokumentiert wird.

Ein Besuch ist jedenfalls absolut empfehlenswert: Das Museum ist an jedem ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet, außerhalb dieser Zeit für Gruppen nach Vereinbarung unter Tel. (0 93 52) 47 95.

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