Ministerpräsident Alexis Tsirpas und Außenminister Nilos Kotzias zu Gesprächen in Berlin

26. März 2015

Es ist gut, dass deutsche und griechische Politiker wieder miteinander sprechen.

Griechenland und Deutschland sind nicht nur als Staaten auf europäischer Ebene verbunden, sondern ganz konkret durch die vielen Griechen, die hier bei uns leben, hervorragend integriert sind und unsere Gesellschaft bereichern. Auch viele Deutsche leben in Griechenland. Außerdem reisen jedes Jahr mehr als 2 Millionen deutsche Touristen in dieses schöne Land, um dort die Sonne und die Atmosphäre zu genießen.

Zur Beziehung beider Länder gehört auch das Erinnern an die deutschen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg. Dieser historisch-moralischen Verantwortung müssen wir uns stellen – und das tun wir auch. Die Frage von Reparationen ist für die Bundesregierung rechtlich und politisch abgeschlossen. Ich halte auch nichts davon, sie mit der Euro-Debatte zu verbinden.

Davon unbenommen muss Griechenland endlich ein glaubwürdiges Reformpaket vorlegen. Für mich ist „Grexit“ keine Option. Der wäre für Europa vielleicht wirtschaftlich verkraftbar (für Griechenland wohl kaum), politisch aber ein Desaster und der größte Rückschlag, den die Europäische Union in ihrer Geschichte zu verarbeiten hätte. Gerade jetzt, wo internationale Krisen den politischen Alltag bestimmen, hoffe ich auf den europäischen Zusammenhalt.

Lesenswert zum Thema ist die Position von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD).

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