Raketentechnik aus Steinfeld

01. Oktober 2015

Im Rahmen meiner Informationsbesuche bei heimischen Firmen war ich zu Gast bei der Firma Schmelzmetall Deutschland GmbH in Steinfeld-Hausen. Das 1959 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in der Schweiz ist ein führender Hersteller von kupferbasierten Hochleistungswerkstoffen, wie sie beispielsweise in der Industrie als Formen zur Fertigung von hohen Stückzahlen bei Kunststoffteilen oder Gusstücken Verwendung finden. Sogar als Spezialteile in der Brennkammer der Weltraumrakete Ariane 5 sind Schmelzmetall Legierungen im Einsatz.

Die Geschäftsführer Edgar Seufert und Markus Heinrich erläuterten mir die Arbeitsabläufe und die Organisation der Firma. Im Gespräch wiesen die Vertreter der Firmenleitung auf einige bürokratische Hürden im Bereich der Steuergesetzgebung hin, die einem effizienteren Betriebsablauf entgegenstehen. Außerdem sei die Anbindung an das extrem wichtige Breibandnetz noch nicht ausreichend und die Gebühr mit monatlich 950 Euro sehr hoch. Verbesserungsfähig wäre auch die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Insgesamt gestalte sich die Entwicklung des Standorts Steinfeld jedoch weiter positiv. So biete man mittlerweile 60 Beschäftigten aus der Region qualifizierte Arbeitsplätze und habe vor kurzem wieder drei Auszubildende eingestellt. Außerdem erweitere man den Betrieb mit einer selbst konstruierten, eigens für die Fertigung maßgeschneiderten Maschine in einer neuen Produktionshalle, die bereits im Rohbau fertiggestellt ist.

Beim abschließenden Rundgang durch die Betriebsräume konnte ich mich vom hohen Standard des Betriebs überzeugen. Wie kreativ und innovativ die Firma ist, beweist die jüngst erfolgte Förderung durch das Bundesumweltministerium, das mit über 30 Prozent der Investitionssumme ein neues, ressourcensparendes Verfahren bezuschusst. Die anfallenden Metallspäne werden wieder dem Wertstoffkreislauf zuführt und damit bis zu 80 Prozent weniger Energie verbraucht.

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