Die Produkte des Karlstadter Anlagenbauers URT GmbH, mit denen Elektronikschrott und Batterien recycelt werden, sind weltweit gefragt und tragen zur Wiederverwertung wertvoller Rohstoffe bei. Ein Grund für mich, sich gemeinsam mit Mitgliedern der SPD Karlstadt vor Ort zu einem Informationsaustausch mit den beiden Firmengründern und Geschäftsführern Peter Heßler und Thomas Gundersdorf zu treffen.
Im Gespräch stellten die beiden Firmenleiter die Entwicklung des 1995 gegründeten Unternehmens vor, das zunächst mit dem Recycling von Kühlschränken begann und das Geschäftsfeld später weiter auf Elektronikabfall erweiterte. Derzeit liege das Hauptaugenmerk auf der Wiederverwertung von Batterien, ein Zukunftsmarkt, bei dem die Karlstadter an der Weltspitze dabei sind. Als erster Anlagenbauer hat URT in Salzgitter für einen Automobilhersteller eine Pilotanlage in Betrieb genommen, bei der in einem komplexen Verfahren die Batterien von Elektroautos zerlegt und die einzelnen Rohstoffe wieder herausgearbeitet werden.
„Batterien sind zu wertvoll, um sie zu entsorgen“, sagte Geschäftsführer Heßler bei einer Powerpoint-Präsentation zum Ablauf des Verfahrens. Er wies auf die oftmals fragwürdigen Bedingungen hin, unter denen unter anderem Kobalt und Lithium in den Ursprungsländern gewonnen werden und berichtete von riesigen Müllhalden in afrikanischen Ländern, auf denen Müll und Schrott aus den westlichen Ländern landet.
Die Innovationen, mit denen das exportorientierte mittelständische Unternehmen Zeichen in Sachen Umweltschutz setzt, sind einfach spitze. Mein Engagement im Bundestag als SPD-Berichterstatter für das jüngst verabschiedete Lieferkettengesetz hat mir die Problematik Kinderarbeit, und unsere soziale Verantwortung daran etwas zu ändern, erst wieder eindrucksvoll vor Augen geführt.
Im Gespräch, bei dem auch die Karlstadter Stadträte Harald Schneider und Stefan Rümmer, sowie Alfons Mühlrath aus Gambach teilnahmen, begrüßten alle Anwesenden den Ausbau der B 26n als wichtige infrastrukturelle Maßnahme für die Region. Thomas Gundersdorf wies auch auf den hohen bürokratischen Aufwand in einem mittelständischen Betrieb hin. Auf Nachfrage erfuhr ich anhand, dass das Unternehmen mitunter große Schwierigkeiten habe, kurzfristig Monteure ins Ausland zu entsenden: „Das ist in jedem Land anders, auch innerhalb der Europäischen Gemeinschaft“. Auch die unterschiedliche Besteuerung durch nationale Gesetzgebung, wie in der Slowakei, mache Probleme und bei Exporten in die USA seien die Versicherungsbedingungen in Bezug auf die Produkthaftung schwierig.
Als gelernter Schlosser mit absolviertem Maschinenbau-Studium war ich Feuer und Flamme, den Betrieb beim Rundgang von innen zu sehen. Dem wünsche ich selbstverständlich weiterhin viel Erfolg!