Sozialkundestunde mit Bernd Rützel in der Realschule

18. April 2018

Im Vorgriff auf den Europatag am 9. Mai war ich jetzt zu einer Sozialkundestunde zum Thema Europa mit Zehntklässlern an der Johann-Rudolph-Glauber Realschule.

Europa nur als Gemeinschaft stark

Nach einem Blick auf die Vergangenheit Europas mit vielen Kriegen und Verwerfungen ging ich auf die heutigen Chancen und Risiken ein und beleuchtete die aktuellen Probleme der Gemeinschaft. Ihre Generation hat schon nicht mehr mit D-Mark bezahlt, muss nicht mehr an der Grenze warten und dort auch kein Geld tauschen, wies ich auf die praktischen Vorteile der EU hin, die heute oftmals für selbstverständlich genommen werden.

2018-04 Sozialkundestunde
Hat Spaß gemacht: die Sozialkundestunde mit Realschülern in Karlstadt

Allerdings seien nicht nur solche Errungenschaften in Gefahr, wenn nationalistische Strömungen, wie sie auch in Deutschland festzustellen sind, verstärkt werden. Daher sind gerade die junge Generationen in der Verantwortung, die Demokratie und die Solidarität der Staaten in Europa zu bewahren und weiter zu entwickeln. Am Negativ-Beispiel "Brexit" warnte ich: In Großbritannien sind die jungen Leute nicht zur Wahl gegangen und das Ergebnis war der Beschluss zum Austritt aus der Gemeinschaft, der nur Verlierer haben wird. Rückwärts gewandtes Denken hilft in einer Welt voller Spannungen nicht weiter und wenn die Länder Europas nicht in der Bedeutungslosigkeit versinken sollen, geht das nur mit einer auf gegenseitige Solidarität gründende Staatengemeinschaft, in der auch die schwächeren Mitglieder mitgenommen werden müssen.

Bildung, Cannabis und Polizeiaufgabengesetz

In der folgenden Diskussionsrunde fragte ein Schüler, was konkret mit den elf Milliarden mehr Bundesmitteln für Bildung gemacht werden soll. Meine Antwort: Das ist gut angelegtes Geld. Es wird sowohl für Betreuungseinrichtungen als auch für Schulen gebraucht. Nicht nur in den Großstädten, auch bei uns gibt es Wartelisten für Kita-Plätze und bei den Schulen sind auch noch nicht alle Gebäude und Turnhallen renoviert.

Weitere Punkte waren die generelle Freigabe von Cannabis, die ich wegen erwiesener gesundheitlicher Gefährdungen nicht befürworte und die Auswirkungen des geplanten Polizeiaufgabengesetzes in Bayern. Hieraus ergab sich eine interessante Diskussion, in deren Verlauf ich meinen Standpunkt darlegte: die dann möglichen Eingriffe in den persönlichen Bereich gehen eindeutig zu weit.

Abschließend zogen sowohl die Schülerschaft als auch ich eine positive Bilanz nach zwei Unterrichtsstunden voller Politik. Und: ich bin optimistisch für die Zukunft, wenn junge Menschen und Mandatsträger weiter im Gespräch bleiben und Interesse für politische Zusammenhänge geweckt werden.

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