SPD steht eng an der Seite der Sportvereine

22. November 2016

Dass der Sportschuh den in Main-Spessart aktiven Vereinen auf zahlreiche Art und Weise drückt, wurde vergangene Woche beim sportpolitischen Dialog der SPD-Bundestagfraktion deutlich. Genau so deutlich wurde aber auch, dass die SPD auf bundes-, landes- und kommunalpolitischer Ebene eng an der Seite der Vereine steht. Ich hatte Sportler, Vereinsfunktionäre und Kommunalpolitiker eingeladen, also Experten für die vielfältigen Bereiche, mit denen die Vereine heutzutage konfrontiert sind.

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Ein hochkarätiges Podium, u.a. mit Olympiateilnehmerin Fabienne Kohlmann und der sportpolitischen Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Michaela Engelmeier, diskutierte auf Einladung des SPD-Bundestagsabgeordneten Bernd Rützel (stehend) in Karlstadt.

Mehr Wertschätzung für sportliches Ehrenamt

Eingangs erläuterte Michaela Engelmeier als sportpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion ihren Aufgabenbereich: „Der Bund ist primär für den Spitzensport zuständig. Doch dieser ist ohne den Breitensport vor Ort nicht denkbar. Deshalb wollen wir dort, wo der Bund über Kompetenzen verfügt, auch bessere Rahmenbedingungen für Vereine und bürgerschaftlich Engagierte des Breitensports erreichen.“ Über 27,7 Millionen Menschen üben regelmäßig Sport aus und sind in Vereinen organisiert. Jedes Jahr erbringen etwa 1,7 Millionen Ehrenamtliche 24,5 Millionen Ehrenamtsstunden. Diese Leistung, die ehrenamtlich erbracht wird, kann man gar nicht hoch genug würdigen. Ein von der SPD für die Zukunft angestrebtes Ehrenamtsgesetz und die längst überfällige Erhöhung der Vereinspauschale von 0,27 € auf 0,30 € seien das mindeste, um das Engagement zu honorieren. „Diese 3 Cent-Erhöhung ist nicht utopisch und könnte locker von der bayerischen Staatsregierung freigegeben werden. Die sperrt sich aber bisher“, informierte der SPD-Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib. Auch der erfreulichen Entwicklung bayernweit steigender Mitgliederzahlen in Sportvereinen werde mit dieser Politik nicht Rechnung getragen. Denn die dadurch bedingten Mehrausgaben werden nicht mit einer generellen Erhöhung des Topfes für die Vereinspauschale gedeckt, sondern mit Mitteln aus der Sportstättenförderung aufgestockt, die letztlich dort wieder fehlen.

Einsatz für Schwimmbädersanierung

An die Stelle der Staatsregierung treten dann häufig die Kommunen, obwohl diesen selbst finanziell oft das Wasser bis zum Hals steht. Und das nicht nur sprichwörtlich, denn jedes dritte öffentliche Schwimmbad in Bayern ist dringend sanierungsbedürftig. Ich mache mir ehrlich sorgen um die Schwimmfähigkeit unserer Kinder. Sie sind vor allem die Hauptleidenden dieser Politik. Die Ablehnung des SPD-Antrags durch die CSU im Landtag für einen staatlichen Sonderfonds in Höhe von 30 Millionen Euro zur Sanierung kommunaler Schwimmbäder passe in dieses Bild. Ich bin froh, dass unser Gemündener Hallenbad im März grunderneuert wieder öffnet. Engelmeier ergänzte, dass die SPD Bundesfinanzminister Schäuble für das Haushaltsjahr 2017 100 Millionen Euro für marode Sportstätten entlocken konnte. Doch dauere es häufig zu lange bis staatliche Zuschüsse für Vereine bewilligt und schließlich auch ausgezahlt würden, beschwerten sich einige Besucher: „Bis das Geld für die Geräte da ist, ist die Sportart schon nicht mehr modern.“ Im Durchschnitt dauere das gesamte Verfahren bis zur Auszahlung gut zwei Jahre, bestätigte Landtagsabgeordneter Halbleib: „Viel zu lang meiner Meinung nach.“

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„Als SPD stehen wir eng an der Seite der Sportvereine“ war die Botschaft des SPD-Bundestagsabgeordneten Bernd Rützel beim sportpolitischen Dialog in Karlstadt.

Kooperation von Schule und Vereinen

Diskussionsbedarf gab es auch beim Thema Zusammenarbeit von Schule und Vereinen. Dass eine Mitwirkung von Sportvereinen bei der Offenen Ganztagsschule erfolgreich möglich ist, berichtete Sven Gottschalk. Sportkegler Philipp Kirsch ergänzte, dass dies eine super Chance sei, Kinder und Jugendliche für die unterschiedlichsten Sportarten zu begeistern und so auch Vereinsnachwuchs zu generieren. So möchte sich der KSC Frammersbach im Rahmen des Programms „Sport nach 1“ künftig in diesem Bereich engagieren. Sven Gottschalk, der als externer Sportkursleiter mit Ganztagsklassen arbeitet, erneuerte in diesem Zusammenhang die Forderung der SPD nach einer dritten Sportstunde und erhielt dafür breite Zustimmung. Er betonte die gesundheitsfördernde Wirkung von Sport und argumentierte, dass Sport auch hilfreich zum Bewältigen des Schulalltags sein könne.

Dass Sport die soziale Kompetenz und die Persönlichkeit stärkt, bestätigte die Gambacher Spitzensportlerin und Olympiateilnehmerin Fabienne Kohlmann: „Fairness, Toleranz und Teamgeist, aber auch das Vermögen, die eigene Leistung und Leistungsbereitschaft, richtig einzuschätzen, sind Fähigkeiten, die ich von Grund auf im Sport gelernt habe.“ Mit dem entsprechenden Willen und einer guten Portion Entgegenkommen von Schule und Universität sowie der Förderung auf verschiedenen Ebenen sei ihr Einstieg vom Breiten- in den Spitzensport geglückt.

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