Das bayerische Kabinett hat eine E-Mobilitäts-Offensive für die Eisenbahn beschlossen. Ein wichtiger erster Schritt, dem weitere folgen müssen.
In Bayern sollen laut Kabinettsbeschluss sieben Bahnstrecken elektrifiziert werden, darunter eine in Unterfranken. Zwischen Aschaffenburg und Miltenberg wird es künftig auf rund 43 Kilometern keinen Dieselantrieb mehr brauchen.
Gemeinsam mit Georg Rosenthal und Martina Fehlner begrüße ich diesen Beschluss. Klar ist aber auch: Weitere Streckenabschnitte müssen folgen. Vor allem die Elektrifizierung der Strecke nach Miltenberg ist für die Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis wichtig.
Nur knapp die Hälfte des Schienennetzes in Bayern ist elektrifiziert. Der Bundesverkehrswegeplan sieht zwar die Elektrifizierung von Fern- und Güterverkehr vor. Auf vielen Strecken fahren aber vorwiegend Personenzüge und dafür ist der Freistaat zuständig. Elektrisch angetriebene Züge sind deutlich leiser und einfacher zu warten, außerdem können durch die schnellere Beschleunigung der E-Loks in gleicher Zeit mehr Haltestellen bedient werden.
Wir fordern deshalb weitere Investitionen von der Staatsregierung. Das Verkehrsministerium rechnet bei den sieben Elektrifizierungsprojekten mit einem Investitionsbedarf von gut 600 Millionen Euro. Die "Bayerische Elektromobilitäts-Strategie Schiene" ist ein wichtiger Anfang, nun müssen weitere Projekte folgen. Nur so kann die Bahn zu einer attraktiven Alternative zum Auto werden. Im bayerischen Verkehrsministerium will man auf ein Sonderprogramm des Bundes warten und es zunächst bei den sieben Pilotprojekten belassen. Für uns ist das zu wenig. Im 21. Jahrhundert sollte Diesel nicht mehr der primäre Antrieb unserer Züge sein. Schließlich spielt die Elektrifizierung der Bahn auch für die Schadstoffbelastung bzw. deren Reduzierung eine wichtige Rolle.