Umwelt- und Klimaschutz sind nicht allein Thema der Landwirtschaft

29. Juni 2020

Einen Brief mit etlichen Fragen zu Umwelt-, Klima- und landwirtschaftlichen Themen überreichten mir vergangene Woche Landwirte aus Main-Spessart. Hintergrund war der im Mai von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) vorgestellte Bericht zur Lage der Natur. Darin wird festgestellt, dass Pflanzen und Tiere vor allem in Agrarräumen gefährdet sind, während sich die Natur andernorts in Deutschland erholt. Für den Bericht wurde zwischen 2013 und 2018 der Zustand von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen erfasst, die über europäische Richtlinien geschützt sind.

2020-06 Landwirte
Einen Brief an Bundesumweltministerin Svenja Schulze überreichten mir die Landwirte Hubert Handel, Nadine Kübert, Michael Herrmann und Christian Endres entgegen (Foto: Barbara Thiel).

Direkt zu Beginn des Gesprächs machte ich deutlich, dass ich einen Generalverdacht gegenüber unseren Landwirtinnen und Landwirten entschieden ablehne. Übrigens hat auch unsere Umweltministerin Schulze solch einen nicht geäußert. Ich und meine Parteikollegen schätzen die Arbeit der Landwirte und sehen auch die großen Herausforderungen, vor denen sie stehen. Dazu gehören unbestritten der Klimawandel und der Verlust der Artenvielfalt, für welche nicht alleine die landwirtschaftliche Nutzung verantwortlich gemacht werden kann. Lichtverschmutzung, Bodenversiegelung oder Freizeitaktivitäten des Menschen, wie sie auch im Bericht genannt sind, sind ebenso Gründe für die Veränderungen in Umwelt und Natur.

Die von den Landwirten geäußerten Bedenken zu ihrer beruflichen Zukunft und zum Ansehen der Landwirtschaft innerhalb der Gesellschaft nehme ich sehr ernst. Zu lange ist - auch von der Politik - eine Landwirtschaft verlangt worden, die rein auf den ökonomischen Ertrag ausgerichtet wurde. Zukünftig müssen Leistungen für das Allgemeinwohl, wie beispielsweise Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität, zum Erosionsschutz oder Humusaufbau, mit eingepreist werden oder im Subventionssystem mehr Berücksichtigung finden. Das hilft letztlich nicht nur der Natur, sondern auch unseren Landwirten, die von ihrer Arbeit leben können müssen.

Gerne nehme ich die Einladung zum Besuch der Höfe an und selbstverständlich reiche ich das Schreiben an Bundesumweltministerin Svenja Schulze weiter. Einig waren wir uns abschließend darin, dass die direkte Kommunikation der beste Weg ist, um gegenseitiges Verständnis zu fördern.

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