Unterstützung für die Beschäftigten bei Brose in Würzburg

18. Februar 2025

Fast 1.500 Menschen sollen ihren Arbeitsplatz bei Brose verlieren, weil die Eigentümer den Standort Würzburg aufgeben wollen. Das ist nicht akzeptabel: Der Standort und die Arbeitsplätze müssen erhalten bleiben.

Gestern war ich zusammen mit Ronja Endres, Katharina Räth, Volkmar Halbleib und Eva Freifrau von Vietinghoff-Scheel bei der außerordentlichen Betriebsratssitzung bei Brose in Würzburg. Ich kann die Überlegung der Eigentümer nicht verstehen. Das Werk in Würzburg kenne ich seit vielen Jahrzehnten. Ich kenne Siemens, VDO/Siemens und seit 20 Jahren dann Brose. Viele Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung arbeiten dort seit vielen Jahren. Die Personalkosten am Standort Würzburg liegen sehr, sehr deutlich unter 10 %. Das kann nicht der Grund für die Standortschließung sein. Ich kenne die Kosten für die Kilowattstunde Strom. Hier ist etwas Luft, aber nicht sehr viel. Das kann auch nicht der Grund sein. In Würzburg werden Motoren für die Autoindustrie gefertigt. Es ist das einzige Werk in ganz Europa, das diese Fertigungstiefe und Ingenieurskunst besitzt. Wir sehen doch alle, wie weit wir kommen, wenn wir ausschließlich von Lieferketten aus China abhängig sind. Das Werk in Würzburg ist das Wirtschaftlichste von allen. Das kann auch kein Grund für die Verschließung sein.

Seit 20 Jahren verzichten die Mitarbeiter am Standard Würzburg auf Lohnbestandteile, um diesen Standort zu stabilisieren. Und dafür sollen sie nun Ende nächsten Jahres entlassen werden oder Jobs weit entfernt annehmen? Ich finde, hier kann und darf die letzte Messe noch nicht gesungen sein.

Protestaktionen laufen bereits. Wir haben gestern besprochen, wie weitere Aktionen und Unterstützung aussehen kann. Ich hoffe auf großen Widerstand und große Solidarität. Ich selbst werde überall dafür werben, dass die Arbeitsplätze in Würzburg erhalten bleiben. Wir wissen nicht, ob wir erfolgreich sein werden – aber es ist die einzige Chance. Wir müssen eine große Öffentlichkeit herstellen. Brose ist ein tolles Unternehmen und setzt gerade ziemlich viel aufs Spiel. Ich will erfolgreiche Unternehmen, aber vor allem auch sichere Arbeitsplätze. Am Werk hängen sehr viele Familien und auch andere Wirtschaftszweige. Ich komme wieder zu Brose und bin gerne für die Kolleginnen und Kollegen da. Mit dem Betriebsratsvorsitzenden Yves Weinberger stehe ich seit langem im Kontakt.

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