Noch laufen die Arbeiten für den barrierefreien Zugang zu Gleis 1 am Bahnhof Wiesthal. Im kommenden Jahr soll auch der Bahnsteig an Gleis 2/3 saniert werden. Der Wunsch der Gemeinde, auch hier einen barrierefreien Zugang zu schaffen, wurde von der Deutschen Bahn bislang mit Verweis auf die Fahrgastzahlen abgelehnt – obwohl entsprechende Maßnahmen bereits in einer Planung aus dem Jahr 2016 vorgesehen waren. Im Plangenehmigungsverfahren 2023 zur Erneuerung der Verkehrsstation fanden diese jedoch keine Berücksichtigung mehr.
Auf Bitten der Gemeindevertreter bin ich deshalb nach Wiesthal gekommen, um mir die Situation vor Ort anzuschauen und über mögliche Lösungen zu sprechen. Gemeinsam mit Bürgermeister Karl-Heinz Hofmann, Zweitem Bürgermeister Achim Thomas und Gemeinderat Julian Merz wurden dabei auch die jüngst bekannt gewordenen Pläne von 2016 besprochen. Diese sahen eine Rampe entlang der Zufahrtsstraße mit Anbindung an die bestehende Personenunterführung sowie einen Aufzug zu den Bahnsteigen 2/3 vor – und hätten somit eine vollständige Barrierefreiheit ermöglicht.
Die Gemeinde hat sich inzwischen mit dem konkreten Anliegen an die Bahn gewandt, zumindest den Zugang zur Unterführung über eine Rampe herzustellen. Damit wäre der Bahnsteig zwar noch nicht vollständig barrierefrei erreichbar, aber immerhin müsste nur noch eine Treppe statt zwei überwunden werden. Gerade für ältere Menschen oder Reisende mit Kindern wäre das eine spürbare Erleichterung. Gleichzeitig bliebe die Option für einen späteren barrierefreien Ausbau zu Gleis 2/3 erhalten. Dass man 2016 weitergedacht hat als 2025 kann ich nicht nachvollziehen. Offenbar haben Bahn und Freistaat das einmal vollmundig ausgegebene Ziel, Bayern bis 2023 barrierefrei zu machen, nicht nur verschoben, sondern aufgegeben.