„Wahnsinn, wie das alles so funktioniert!“ - Tag der kleinen Forscher

30. Juni 2016

Im Juni feierte die Stiftung „Tag der kleinen Forscher“, die größte Frühbildungsinitiative Deutschlands, ihren zehnten Geburtstag. Ziel der Stiftung ist es, Kinder möglichst früh an naturwissenschaftliche Fächer heranzuführen. In diesem Sinne nahm ich mir das kleine Jubiläum der Stiftung zum Anlass, die Zweitklässler und ihre Klassenlehrerinnen der Grundschule Gemünden in die Remise des Huttenschlosses einzuladen, wo seit einigen Jahren eine große Modellbahnanlage entsteht. Dort werden in ein bis zwei Jahren von der Gleisanlage, die nach den Originalplänen von 1924 entstanden ist, die Züge an der maßstabsgetreu erstellen Gemündener Altstadt vorbei fahren, wie sie vor der Zerstörung im zweiten Weltkrieg aussah.

Tag der kleinen Forscher

Reinhold Weber, Abteilungssprecher der Modellbauer im Film-Photo-Ton-Museumsverein, erklärte den Schülern in der 75 Jahre alten historischen Uniform eines Oberzugschaffners der Reichsbahn die Bedeutung dieses Transportsystems für die Entwicklung einer modernen Gesellschaft.

Auch über die technischen Einzelheiten erfuhren die interessierten Grundschüler in kindgerechter Sprache und einfachen Darstellungen einiges über Technik und Funktionen der Eisenbahn. Dabei kam mir meine dreißigjährige Berufserfahrung im technischen Bahndienst zugute, wenn ich beispielsweise einen Stromkreis erklärte oder den extrem geringen Rollwiderstand, den ein Eisenbahnrad hat: So eine 80 Tonnen schwere Lokomotive kann von einem Mann angeschoben werden. Wir vergaßen nicht darauf hinzuweisen, wie gefährlich es ist, sich nahe an den Gleisen aufzuhalten oder den Abstand am Bahnsteig nicht einzuhalten, der zwei Längen der großen Lineale entspricht.

Nachdem die vielen Fragen beantwortet waren und jeder wusste, für was die Bezeichnung „PS“ steht und wie lange ein Güterzug sein kann, setzte Reinhold Weber die digital gesteuerte Anlage in Gang.

Vor den staunenden Kinderaugen hielten die Lokomotiven an den vorher festgelegten Haltepunkten und setzten sich mit der vom Computer vorgegebenen Geschwindigkeit in Bewegung, genau wie im realen Verkehr.

Mit den Worten, „Wahnsinn, wie das alles so funktioniert“, fasste eine Schülerin die Eindrücke des Besuchs zusammen. Am meisten freut mich, dass die Lehrkräfte spontan mit Reinhold Weber bereits weitere Besuche besprochen haben. Und Weber erklärte sich auch gleich bereit, sich auch im nächsten Jahr die Zeit nehmen zu wollen, am Tag der kleinen Forscher zusammen mit Kindern die faszinierende Welt der Technik und Elektronik zu erleben und zu entdecken.

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