Waldbegang im Burgsinner Forst: Waldumbau ist und bleibt Hauptaufgabe im Forstbereich

31. Juli 2020

Zukunftsweisend, vielfältig, nachhaltig - so arbeiten die Forstarbeiter im Burgsinner Forst. Christian Gutermuth, Vorsitzender der SPD Sinngrund, hatte eine Begehung dort organisiert und auch Martina Fehlner, forstpolitische Sprecherin der SPD Landtagsfraktion, eingeladen, die sich sehr angetan von der Vielfalt im viertgrößten Gemeindewald Bayerns zeigte: „Vorbildlich, was hier geleistet wird. Laien sehen ja häufig nicht, mit welch enormen Anstrengungen der Erhalt unserer Wälder verbunden ist.“ Deutlich wurde, dass der erforderliche Waldumbau in einen klimatoleranten Mischwald eine der Hauptaufgaben ist und auch in Zukunft bleiben wird.

2020 Wald Burgsinn
Den Burgsinner Forst inspizierte ich gemeinsam mit (v.l.): Christian Gutermuth - Vorsitzender der SPD Sinngrund, Forstbetriebsleiter Hans-Peter Breisch, MdL Martina Fehlner, Dirk Schiefer - 2. Bürgermeister Mittelsinn und Burgsinns Bürgermeister Robert Herold.

Naturverjüngung durch Aufforsten als Mischwald, das Anlegen von Feuchtbiotopen und die ständige Pflege, sind die Maßnahmen auf die Forstbetriebsleiter Hans-Peter Breisch setzt. Gemeinsam mit Burgsinns Bürgermeister Robert Herold, selbst gelernter Forstmann, erläuterten sie das Konzept beim Rundgang an mehreren Stationen. So ist bei der Anlage eines Mischwaldes beispielsweise darauf zu achten, dass die deutlich schneller wachsende Buche die anderen Baumarten nicht „überwächst“ und sie dadurch von der Sonne abschirmt. Regelmäßiges Kappen der Buchen ist notwendig. Auch die nötigen Schutzmaßnahmen gegen Wildverbiss bei jungen Pflanzen seien sehr aufwendig und kostenintensiv, denke man allein an die zu entlohnende Arbeit in unwegsamem Gelände. „Doch das Ergebnis unserer Bemühungen kann sich sehen lassen und wird uns auch in Zukunft recht geben“, gab sich Breisch optimistisch: „Es ist einfach nötig, jetzt in Zeiten des Klimawandels Maßnahmen zum Schutz des Waldes zu treffen.“

2020 Wald Burgsinn

Bäume seien intelligent und in der Lage, sich den Veränderungen durch den Klimawandel anzupassen, ist der Forstmann überzeugt. Bestes Beispiel sei das Eichenverjüngungsprojekt, das man 2018 im Burgsinner Forst gestartet habe: So ragt eine einjährige Eichenpflanze zwar nur zehn Zentimeter über den Boden hinaus, die Wurzel ist aber bereits rund 25 Zentimeter lang und fest im Boden verankert. Die Fichte sei hingegen der große Verlierer, da sie mit den klimatischen Veränderungen nicht zurechtkomme und in Monokulturen leichte Beute für Borkenkäferbefall sei. Bei Mischwäldern sei dieser dagegen deutlich weniger invasiv.

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Für all diese Aufgaben und vieles mehr stünden aktuell sechs Forstwirte, ein Meister und drei Lehrlinge in Arbeit, und damit weniger als die Hälfte im Vergleich zum Stand vor 30 Jahren. Und dabei ist die Waldpflege so wichtig, wie uns heute wieder bestätigt wurde, gab ich gemeinsam mit Martina Fehlner zu bedenken: „Der Wald ist Lebensgrundlage für uns alle: Er dient der Trinkwasserversorgung, ist wichtiger Co2-Speicher, liefert einen nachwachsenden und natürlichen Rohstoff und fungiert als wichtiger Erholungsraum.“ Ihn zu bewahren und zu schützen muss unser aller Anliegen sein. Darin waren sich alle Teilnehmer des Waldbegangs einig.

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