Wollschweine statt Glyphosat

26. Juli 2016

Der Wald gehört zum Spessart, wie der Christbaum zu Weihnachten, und der kommt natürlich aus dem Spessart – vielmehr aus dem Sinngrund! Um über das Thema der Pflege der Christbaumkulturen und eine eher unkonventionelle Methode - dem Einsatz von Wollschweinen - zu sprechen, habe ich gemeinsam mit Dirk Schiefer und Philipp Kuhn von der SPD Mittelsinn einen Gesprächstermin mit Landwirt Volker Richter und Kreisveterinär Dr. Martin Korneli organisiert.

Damit die Bäume in den Kulturen optimal wachsen, nämlich kurz und dicht, ist es notwendig, dass der Graswuchs zwischen den Bäumen regelmäßig eingedämmt wird. Üblicherweise erfolgt dies entweder über anstrengendes Mähen per Hand oder Versprühen von Pflanzenschutzmitteln. Zu den weltweit am häufigsten eingesetzten Herbizidprodukten gehören Mittel, die den Wirkstoff Glyphosat enthalten. In diesem Zusammenhang machte ich die Haltung der SPD zu Glyphosat noch einmal klar: solange mögliche Gesundheitsrisiken nicht zweifelsfrei ausgeräumt sind, wird es mit uns keine Verlängerung der Glyphosat-Zulassung geben.

2016-07-22 Wollschweine
„Wollschweine statt Glyphosat“ – zu diesem Thema organisierte ich zusammen mit Dirk Schiefer (r.). und Philipp Kuhn (2. v.r.) ein Treffen mit Kreisveterinär Dr. Martin Korneli (Mitte) und Landwirt Volker Richter (3. v.l.)

Dass ein schonender oder gar kein Einsatz von Chemikalien am besten für Mensch und Umwelt ist, liegt in der Natur der Sache. Umso mehr freue ich mich, dass hier in Mittelsinn ein mutiger Landwirt neue Wege einschlagen möchte: Wollschweine statt Glyphosat. Eine geniale Idee, die ich sehr gerne unterstütze. Denn gerade diese Rasse hat mehrere Vorzüge, weshalb auch Schafe keine wirkliche Alternative sind: die Schweine fressen nicht nur das Gras, sondern düngen zugleich den Boden und lassen die Christbaumpflanzen unberührt.

Dass mit einer Auslaufhaltung, welche nicht mit einer Freilandhaltung gleichzusetzen, sondern vielmehr mit diversen baulichen Auflagen (Stall) verbunden ist, machte Kreisveterinär Dr. Martin Korneli deutlich. Diese zu erfüllen sei durchaus aufwendig und arbeitsintensiv. Dennoch gaben sich Landwirt Richter und dessen Mitstreiter optimistisch und betonten, das Projekt wagen und einen Antrag stellen zu wollen. Selbstverständlich werde ich dieses Anliegen auch weiterhin unterstützen, denn es ist mir ein großes Anliegen, dass das Projekt ein Erfolg wird. Gemeinsam können wir zu einem Parade-Beispiel für andere Kommunen und Landkreise hinsichtlich nachhaltiger und umweltschonender – ja umweltfreundlicher – Bewirtschaftung von Christbaumkulturen werden.

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