Zu Gast bei der Wasserwerksnachbarschaft MSP: Wasser ist kein Handelsgut, keine Ware und darf es auch nicht werden

19. Juli 2021

Herzlichen Dank für die Einladung zum Nachbarschaftstag der Wasserwerksnachbarschaft Main-Spessart, und vor allem für Ihre Arbeit, so dass wir Tag für Tag gesundes und qualitativ hochwertiges Trinkwasser genießen können.

Investitionen in eine sichere Wasserversorgung sind kostspielig und permanent nötig, das weiß ich nicht zuletzt aus meiner Stadtratsarbeit. Aber das muss es uns auch wert sein, denn Privatisierungen sind keine Alternative. Da sind wir als SPD klar.

Vielen Dank auch für die Pressemitteilung, die hier im Original nachgelesen werden kann:

Bernd Rützel (SPD): „Wasser ist kein Handelsgut, keine Ware und darf es auch nicht werden.“
Bekenntnis zur kommunalen Wasserversorgung beim Nachbarschaftstag der Wasserwerker

Ein klares Bekenntnis zur kommunalen Wasserversorgung gab der SPD-Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel beim 79. Nachbarschaftstag der Wasserwerksnachbarschaft Main-Spessart ab: „Wasser ist kein Handelsgut, keine Ware und darf es auch nicht werden.“ Auf Einladung der Wasserwerksnachbarschaft Main-Spessart, sprach der Abgeordnete in seinem Grußwort in der Musikhalle Gambach vor 90 Trinkwasserfachleuten aus dem Landkreis Main-Spessart über das Gut Wasser. Dessen besonderer Wert müsse verstärkt in das Bewusstsein der Gesellschaft rücken. Immer wieder aufkeimenden Privatisierungsdiskussionen erteilte er aus Sicht der SPD eine deutliche Absage.

2021-07_WWN
In seinem Grußwort beim 79. Nachbarschaftstag der Wasserwerksnachbarschaft Main-Spessart bekannte sich der SPD-Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel vor 90 Trinkwasserfachleuten zur kommunalen Wasserversorgung (Bild: WWN MSP).

„Es mag sein, dass Privatunternehmen die besseren Maschinen oder Autos bauen als staatliche Akteure. Doch manche Bereiche, wie öffentlicher Verkehr, örtliche Infrastruktur oder Wasserversorgung, überlässt man besser nicht einfach den freien Kräften des Marktes“, so Rützel. Anhand einiger Beispiele, wie Berlin, Stuttgart oder Rostock, erläuterte der Abgeordnete die fatalen Auswirkungen einer Privatisierung auf Preisgestaltung und Qualität der Wasserversorgung. Hintergrund seien häufig knappe Haushaltskassen und der damit einhergehende Spardruck. Dies und die Aussicht auf schnelle liquide Mittel habe in der Vergangenheit schon die ein oder andere Kommune zur Privatisierung der Wasserversorgung verleitet.

Umso wichtiger sei es, „dass die kommunalen Entscheider und auch die Bürger für gesundes und qualitativ hochwertiges Trinkwasser hinter den kommunalen Versorgern stehen“, bekräftigte Rützel. Dazu gehöre auch, zu verstehen und anzuerkennen, dass millionenschwere Investitionen in eine gute Wasserversorgungen über Gebühren und Beiträge finanziert werden müssten, skizzierte der langjährige Stadtrat in Gemünden anhand der Herausforderungen in seinem Heimatort. So seien im Zeitraum von 2005 bis 2017 in Gemünden Investitionen von insgesamt 18,6 Millionen Euro für Bohrungen, Sanierungen und Leitungen nötig gewesen. Investitionen in Wasserleitungen und Kanäle, in die Instandhaltung und vieles mehr schleifen zu lassen, um Gebühren künstlich niedrig zu halten, sei keine Alternative. Nicht zuletzt müsse auch der Freistaat Bayern bereit sein mehr zu investieren.

2021-07_WWN2

Im Anschluss wurden die Teilnehmer in fachspezifischen Vorträge über die aktuellen Entwicklungen bei Hydranten- und Be-/Entlüftungsarmaturen, Regel- und Druckminderventile, Inspektion und Wartung von Trinkwasserarmaturen im Ortsnetz und vieles mehr geschult. Ergänzend referierte Berit Arendt, Biberberaterin des BUND in Main-Spessart, unter dem Titel „Biberlebensraum und Wasserversorgung“. „Ein rundum gelungener Schulungstag“, resümierten die Teilnehmer.

Teilen