Zum bundesweiten Vorlesetag war ich in der vergangenen Woche mit dem mehrfach ausgezeichnete Kinderbuch „An der Arche um Acht“ unterwegs, um an der Grundschule Langenprozelten den 19 Viertklässlern und in Sackenbach allen 68 Schülerinnen und Schülern von der ersten bis zur vierten Klasse passagenweise vorzulesen.
Die witzige und tiefgründige Arche-Noah-Geschichte von Ulrich Hub handelt von drei Pinguinen und einer Taube, die der Sintflut entkommen wollen – und das obwohl von jeder Tierart nur zwei für die Arche zugelassen sind. Was also tun? Einen der drei Pinguine zurücklassen, versuchen, ein weiteres Ticket für die Arche zu lösen oder den Dritten an Bord schmuggeln? Darf man das oder muss man Regeln einhalten? Gibt Gott diese Regeln vor? Sieht er alles? Gibt es Gott überhaupt?
Mit Nachfragen zu Glaube und Nächstenliebe lockerte ich die Lesung auf und regte meine Zuhörer mit Anmerkungen zum Nachdenken und Philosophieren an. Munter und unbeschwert sprachen die Kinder drauflos und überraschten mit dem ein oder anderen Gedanken zu diesen tiefgreifenden Themen.
Mir ist es ein sehr großes Anliegen für das Vorlesen zu werben, denn Bildung fängt mit Vorlesen an. Doch noch immer bekommt jedes dritte Kind nicht vorgelesen, wie die Bildungsstudie „Vorlesemonitor“ für das Jahr 2024 festgestellt hat. Die Folge: Kindern ohne Vorleseerfahrung fällt das Lesenlernen schwerer, was sich wiederum negativ auf ihre Chancen und den gesamten Lebensweg auswirkt. Und dabei ist es unbezahlbar, die freudigen und neugierigen Gesichter der Kinder während des Vorlesens zu beobachten. Sehr gefreut habe ich mich über Urkunden und Dankeschön-Präsente - genauso wie sich die Kinder über meine „An der Arche um Acht“- Lesezeichen gefreut haben.