Spanien schlingert immer weiter in die Krise. Die Lage gleicht einem Katz und Mausspiel zwischen Madrid und Barcelona. Die Hauptschuld liegt bei Kataloniens Ministerpräsident und Separatistenführer Carles Puigdemont. Bei seinem Unabhängigkeitsplan schert er sich einen Teufel um Recht und Gesetz. Er nimmt eine tiefe Spaltung in der Bevölkerung bewusst in Kauf. Ihm ist dabei egal, welch katastrophale Konsequenzen sein handeln für das künftiges Zusammenleben haben dürfte.
Mit seiner Propaganda von einer diktatorischen Unterdrückung Kataloniens durch Madrid hat er die Emotionen in der Bevölkerung hochgekocht und brutale Auseinandersetzungen zwischen Bevölkerung und Polizei in Kauf genommen. Begründet wurde der Unabhängigkeitswille mit der wirtschaftlichen Stärke der Region. Meiner Meinung nach macht Reichtum weder einen Menschen noch eine Region zu etwas Besseren. Er sollte vielmehr als Verpflichtung angesehen werden zu helfen. Schon in der Bibel steht „Wir aber, die wir stark sind, sollen der Schwachen Gebrechlichkeit tragen und nicht Gefallen an uns selber haben (Römer 15:1)“. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Aber auch die konservative Regierung in Madrid hat Fehler begangen. Anstatt das Gespräch zu suchen, wurden katalonische Forderungen permanent ignoriert. Regionalen Eigenheiten wurde kaum Platz eingeräumt und eingeschränkt. Dabei ist doch klar: Verbietet man den Bayern die Weißwurst und den Hessen den Apfelwein, führt das zu Frust und Ablehnung. Separatismus ist jedoch der falsche Weg. Es darf kein Zu-rück zum Nationalismus vergangener Tage geben. Was wir brauchen, ist in ein starkes, gemeinsames Europa.