Dieses Mal gibt es keinen Klartext von mir als extra Rubrik im Newsletter. Dafür hier mein "Vorwort" bzw. meine einleitenden Worte zum November-Newsletter, den ich wegen der Bayernwahl eine Woche vorgezogen habe:
Liebe Leserinnen, liebe Leser, der letzte Sonntag hat die BayernSPD aber auch die gesamte Sozialdemokratie ganz schwer getroffen. Weil ich meine, dass wir dringend Aussprache- und Erklärungsbedarf haben, schreibe ich diesen Newsletter außer der Reihe schon jetzt.
Wir haben das schlechteste Wahlergebnis erzielt, das jemals bei einer Landtagswahl erzielt wurde. Überlagert wird unsere Arbeit im Land und im Bund von Querelen Anderer aber auch von eigenen Fehlern. Es muss jetzt alles auf den Prüfstand und es darf keine Tabus geben.
Bei den bis 30-jährigen spielt die SPD fast keine Rolle mehr. Die höchste Zustimmung haben wir in der Altersgruppe 60+, aber auch dort nimmt sie massiv ab. Das sind zwei Ergebnisse der Analysen, die uns das Willy-Brandt-Haus zur Verfügung gestellt hat.
Eines ist klar: Wir können so nicht weitermachen. Es muss einen Neustart in der SPD geben. Dazu kann Jeder und Jede einen Beitrag leisten - nicht nur aber auch mit der Unterstützung im Wahlkampf. Kennedy würde vielleicht sagen: "Frage nicht, was die Partei für Dich tun kann, sondern was Du für die Partei tun kannst." Damit meine ich nicht, dass wir nicht kritisch sein sollten, ganz im Gegenteil: Die Partei sind wir alle und sie braucht den Einsatz von uns allen.
Alle zusammen müssen wir klarer, deutlicher und lauter werden. Wir müssen den Mut haben, uns zu positionieren. Ich weiß, dass das alles schwierig ist, gerade auf der Ebene der Ortsvereine und vor allem wenn wie zuletzt der Rückenwind von der Parteispitze fehlt oder sogar Gegenwind kommt. Aber nur so können wir die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in uns und unsere Inhalte zurückgewinnen.
Wir sind die Partei der Solidarität. Lasst uns die Solidarität auch innerhalb der Partei leben. Ein Marathonlauf liegt vor uns - tief Luft holen und los!
Übrigens: Einer Erhebung zufolge verstehen junge Menschen den Begriff Solidarität gar nicht mehr. Deshalb müssen wir ihn neu platzieren. Denn unsere Grundwerte Freiheit, Gleichheit, Solidarität sind aktueller denn je.
Euer/Ihr Bernd Rützel