Klartext

Organspende - eine ganz persönliche Frage

Die Diskussion um die Organspende war wieder einmal eine Sternstunde des Parlaments. Weil es parteiübergreifende Anträge gab und diese Frage eine ganz Persönliche und Ethische ist, kann man niemandem vorwerfen, dass er mit seiner Meinung und letztlich mit seinem Abstimmungsverhalten falsch liegt.

Einig sind sich alle, dass mehr Organe gespendet werden sollen. Bei maximal 6.000 möglichen Spenden im Jahr wurden nur knapp 1.000 Organe transplantiert.

Ich habe für die Zustimmungslösung gestimmt, weil ich der Meinung bin, dass Schweigen keine Zustimmung ersetzen kann. Ich bin aber der Auffassung, dass jedeR öfter im Leben mit der Frage nach der Spendenbereitschaft konfrontiert werden sollte.

Das ist meine Überzeugung, ich verstehe und akzeptiere aber auch viele Begründungen für die Widerspruchslösung. Ich hatte bisher noch keinen Organspenderausweis, habe mir durch die Debatte aber nun einen zugelegt und mich bewusst dafür entschieden, Organspender zur sein.

Bereits vor einem halben Jahr hat der Deutsche Bundestag die Strukturen und Möglichkeiten für Organentnahmen in den Krankenhäusern verbessert. Ich danke allen, die so viel Solidarität aufbringen und Organe spenden, verstehe aber alle anderen, die sich das nicht zutrauen.

Und eines sage ich deutlich: Sich nicht zu entscheiden und sich nicht mit der Frage zu beschäftigen ist erlaubt.

Sind Sie schon OrganspenderIn?