Stefan Wolf, Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, hat — zur Freude der Marktliberalen im Bundestag — ein Renteneintrittsalter von 70 Jahren einmal mehr zur Diskussion gestellt. Das ist mit uns als SPD-Fraktion nicht zu machen!
Wer gesund im Arbeitsleben steht, kann bereits heute das Renteneintrittsalter selbst bestimmen. Wer bis 70 arbeiten möchte, kann dies jetzt schon mit der Flexi-Rente. Für viele sind dabei gesundheitliche Probleme jedoch ein Hindernis. Deswegen stärken wir als Koalition auch Prävention und Rehabilitation im Arbeitsleben.
Eine Anhebung des Renteneintrittsalters würde jedoch für viele, die nicht mehr länger arbeiten können oder wollen, einer Rentenkürzung gleichkommen. Ich denke hier besonders an Handwerker und alle, die in körperlich sehr anstrengenden Pflegeberufen tätig sind!
Inflation, steigende Lebenshaltungskosten sowie ein immer gravierenderer Fachkräftemangel lassen sich hiermit nicht lösen. Wir müssen stattdessen die Hinzuverdienstgrenze in der Rente langfristig anheben (s.u.), sozialversicherungspflichtige Beschäftigung — insbesondere bei Frauen — steigern und den Ausbau der Bundesagentur für Arbeit in eine Qualifizierungs- und Weiterbildungsagentur zügig vorantreiben. Zudem muss endlich ein modernisiertes Fachkräfteeinwanderungsgesetz beschlossen werden, um den Fachkräftemangel weiter zu lindern.
Das alles würde helfen, keine Rente mit 70!