Klartext

Unzumutbare Zustände in Schlachthöfen beenden!

Es ist entsetzlich, was in den letzten Wochen über die Schlachthöfe in Aschaffenburg und Eschau-Hobbach im Landkreis Miltenberg bekannt wurde. Die Quälerei von Tieren muss wirksamer bekämpft werden. Auch Verbraucherinnen und Verbraucher müssen besser geschützt werden.

In den letzten Jahren haben wir uns im Ausschuss für Arbeit und Soziales häufiger mit den Zuständen in der Fleischbranche beschäftigt. Wir haben das ganze Geschäftsmodell in der Branche verändert und sind gegen unbezahlte Überstunden, überteuerte und schlechte Unterkünfte, mangelnde Hygiene, unrechtmäßige Anrechnung von Arbeitsmaterial und Verstöße gegen das Arbeitszeit- und Mindestlohngesetz vorgegangen. Das schützt die Menschen, die dort arbeiten, vor Ausbeutung. Doch auch die Tiere müssen vor Grausamkeiten geschützt werden.

Hier ist die bayerische Staatsregierung gefragt. Denn die ist zuständig! Wir brauchen eine Videoüberwachung an den Orten im Schlachthof, die tierschutz-rechtlich relevant sind. Die Auswertung muss bei der zentralen bayerischen Kontrollbehörde für Lebensmittelüberwachung und Veterinärwesen liegen. Und was sich jetzt gezeigt hat: Wir brauchen auch eine Kontrolle der Kontrolleure und Kontrolleurinnen. Deshalb muss in diesem Bereich das Vier-Augen-Prinzip gelten. Die unerträglichen Zustände in Schlachthöfen müssen ein Ende haben – und zwar sofort.