Sägen, Fräsen und Hobeln, sind die ersten Begriffe an die man denkt, wenn vom Schreinern die Rede ist. Bei der Gustav-Konrad-Holztechnik GmbH in Eichenbühl-Pfohlbach laufen die Uhren längst anders. Hier kommen die modernsten computergesteuerten Maschinen zum Einsatz. Beim Besuch des Unternehmens erfuhren Martina Fehlner, Abgeordnete des Bayerischen Landtages und ich allerhand von Geschäftsführerin Daniela Konrad-Kirchler über die Geschichte und aktuelle Entwicklung des Betriebs. Die SPD-Kreisvorsitzende Helga Raab-Wasse, die Kreisräte Monika Wolf-Pleßmann und Otto Schmedding sowie die Eichenbühler Gemeinderäte Bruno Miltenberger und Joachim Schmedding haben uns begleitet.
Bekannt ist das Unternehmen als Zulieferer für große Möbelhersteller. Mit aktuell 45 Mitarbeitern werden in Eichenbühl hochwertige Massivholzmöbel und Möbelelemente für Schlafzimmer, Hotelzimmer, Küchen oder Büroeinrichtungen in Serie gefertigt. Die CNC-Fertigung hier ist auf einem top Stand, was auch notwendig ist, wenn man bei den immer schneller wechselnde Trends mithalten möchte. Das hat mich, als gelernter Maschinenschlosser Rützel besonders beeindruckt. Damit das so bleibt, sei man auch regelmäßig auf der Suche nach Mitarbeitern und Auszubildenden als Maschinen- und Anlageführer, so Konrad-Kirchler. Dabei habe der mittelständische Industriebetrieb im Wettbewerb mit größeren Firmen in der Region aufgrund des Standortnachteils öfter das Nachsehen. Vieles spreche allerdings für das seit 115 Jahren bestehende Familienunternehmen, das mittlerweile schon in vierter Generation geführt wird: In der Holzmanufaktur wird auf natürliche Ausgangsprodukte und echte Nachhaltigkeit gesetzt. So stammen alle Buchen und Eichen für die Massivholzmöbel ausschließlich aus der heimischen Region.
Wir erfuhren, dass der Betrieb seit 2013 zudem auf ein zweites Standbein setzt. Individuell geplante und mit viel Handarbeit gefertigte Möbel aus Zirbenholz. Die wissenschaftlich nachgewiesene antibakterielle und antiallergische Wirkung des Holzes sei bei Betten und Schlafzimmermöbel ideal und gefragt, erklärte die Geschäftsführerin mit Wurzeln in Südtirol. Von dort werde auch das Holz bezogen. Ein weiteres Plus und eine echte Besonderheit sei die „Just-in-time-Produktion“, die nur von ganz wenigen Unternehmen in Deutschland betrieben werde und im Fulfillment-Angebot der Schreinerei eine weitere Steigerung gefunden habe. Von der Ideenumsetzung über Fertigung bis zur zeitpunktgenauen Anlieferung alles aus einer Hand, ein bemerkenswertes und erstklassiges Alleinstellungsmerkmal, ich bin sehr beeindruck.