Die Zeichen stehen auf Erholung am Arbeitsmarkt in Main-Spessart. Im Gespräch mit Jürgen König, dem Chef des Jobcenters in Karlstadt, erfuhr ich aus erster Hand: Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind trotz Beginn der Sommerpause weiter kräftig gesunken. Das Wachstum der Beschäftigung hält an. Und die Unternehmen suchen vermehrt nach neuem Personal.
Im Gespräch mit König erkundigte ich mich nach der aktuellen Situation im Karlstädter Jobcenter und erfuhr, dass 76 Prozent der Anrufenden bereits beim ersten Versuch durchkommen. Mit Rückrufen und Weiterleitungen ist im Jobcenter sogar eine Erreichbarkeit von 98,6 Prozent gegeben. Das ist ein Spitzenwert, der zeigt, dass die Betroffenen nicht alleine gelassen werden, sondern schnell Hilfe finden. Gerade in Zeiten eingeschränkter Vor-Ort-Möglichkeiten ist es wichtig, dies zu gewährleisten. Das Jobcenter Karlstadt ist werktäglich zwischen 7 und 16 Uhr erreichbar.
König berichtete, dass Leistungsberechtige in seinem Amt bereits maximal drei Tage nach der ersten Kontaktaufnahme finanzielle Hilfen erhalten. Das ist eine große Leistung und zeigt, mit welchem Einsatz die Beschäftigten im Jobcenter auch während der Pandemie gearbeitet haben. Vielen Dank dafür. Wir haben in Berlin schnell zu Beginn der Pandemie den vereinfachten Zugang zur Grundsicherung beschlossen. Aber ohne diese hervorragende Umsetzung nutzen die besten Gesetze nichts.
In drei Gruppen hat die Beanspruchung von Grundsicherung laut König im letzten Jahr stark zugenommen: Das sind Selbstständige, Alleinerziehende und KUG-Beziehende. „Aber das reduziert sich aktuell auch wieder ziemlich schnell“, so König. Aktuell würde die Zahl der offenen Stellen schon wieder stark ansteigen. Vor allem in drei Bereichen gäbe es einen großen Bedarf: Das sind die Leiharbeitsbranche, und dort die Zweige Lager, Maschinenbau und Logistik, die Gastronomie und Auslieferungsfahrdienste.
Im Kreis Main-Spessart waren im Juli 2021 1.477 arbeitslos. Das sind 521 Menschen weniger als noch vor einem Jahr, was einem Rückgang um 26, 1 Prozent entspricht.