Immer wieder werde ich auf den Lärm an den Schienenwegen in Main-Spessart und Miltenberg angesprochen. Nach einem sehr informativen Gespräch und detailreichen Austausch mit Richard Sauterleute setze ich mich jetzt einmal mehr für die Bahn-Anlieger in Gemünden ein. Dazu habe ich mich an DB-Vorstandsvorsitzenden Dr. Lutz, Bundesverkehrsminister Scheuer und die Bayerische Verkehrsministerin Schreyer mit der dringenden Bitte um zeitnahe Lärmschutz-Maßnahmen gewandt.
Die Bahnstrecke in Gemünden ist eine der lautesten deutschlandweit. Das geht aus Zahlen des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) hervor, das den Lärm an den Schienenwegen im ganzen Land an 19 Stationen misst. Eine davon steht in Karlstadt. Die Station hält nach wie vor einen Spitzenplatz unter allen Messstationen. Mit 73,2 dB(A) liegt der Mittelungspegel deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 70,6 dB(A) und ist in der Nacht sogar leicht höher als tagsüber. Ein Grund dafür: An der Station Karlstadt werden die meisten vorbeifahrenden Güterzüge deutschlandweit registriert. Innerhalb von 24 Stunden passieren im Durchschnitt 254 Züge die Station, 164 davon sind Güterzüge. Das bedeutet, dass alle 6 Minuten, auch nachts, ein Zug mit mehr als 70dB(A) durch die Stadt und an der Bahnlinie liegenden Ortschaften vorbeifährt.
Die Situation in Gemünden ist wegen der dort den Main querenden ICE-Strecke, die 1988 ohne Berücksichtigung von Lärmschutzaspekten verwirklicht wurde, noch gravierender, weil die Zahl der Lärmquellen in Gemünden höher als in Karlstadt ist. Gemünden ist zudem ein bedeutender Bahnlinienknotenpunkt.
Dass ich Eisenbahner bin, wissen inzwischen die meisten. Dennoch bin ich nicht blind für Probleme mit der Bahn – oder besser gesagt: nicht taub. Lärmschutz ist ein Riesen-Thema, die Risiken von Lärm für Umwelt und Gesundheit sind gravierend. Deshalb bohre ich immer wieder nach und will von der Bahn wissen, wie ihr Konzept aussieht und wann es umgesetzt wird. Was Gemünden betrifft, ist für mich klar, dass die Lärmsanierung hier allerhöchste Priorität haben muss. Der Lärm ist den Menschen entlang der Bahntrassen nicht länger zuzumuten. Wir haben hier den am dichtesten befahrenen Bahnabschnitt im ganzen Land.
Mit Schreiben an Bundesverkehrsminister Scheuer, die bayerische Verkehrsministerin Schreyer und an Bahnvorstand Dr. Lutz setze ich mich dafür ein, dass die Lärmsanierung in Gemünden vorgezogen wird. Auch über das Ergebnis meiner Anfragen will ich berichten – und ich hoffe, dass es dann gute Nachrichten für Gemünden und die Menschen an der Bahn gibt.