Die neue Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige in der Gemündener Altstadtpassage, nur 100 Meter von meinem Bürgerbüro entfernt, ist gut angelaufen.
Das erfuhr ich von Fachberaterin Silvia Glassen bei meinem nachbarschaftlichen Besuch vor Ort. Ziel der „Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung“ (EUTB) ist es, im Dschungel der vielen unterschiedlichen Hilfs- und Fördermittel für Menschen mit Behinderung oder von Behinderung bedrohter Menschen als Wegweiser zu dienen.
„Als Laie bei der großen Vielfalt an Unterstützungsmaßnahmen und Anlaufstellen den Durchblick zu behalten, ist keine Selbstverständlichkeit“, weiß Glassen. Deshalb würden Unterstützungsangebote häufig nur gering oder gleich gar nicht in Anspruch genommen. Manche Eltern, die ein Kind mit Behinderung haben, wüssten beispielsweise gar nicht, dass für sie auch ein Schwerbehindertenausweis beantragt werden dürfe, veranschaulichte die Fachberaterin das Problem an einem weniger komplizierten Beispiel.
Ich kenne die Problematik ebenfalls aus Sprechstunden und Gesprächen mit betroffenen Menschen. Auch im Ausschuss und in Arbeitsgruppen haben wir uns damit befasst. Gut, dass die Beratungsstelle EUTB auf Bundestagsbeschluss eingerichtet wurde, im Sozialgesetzbuch IX als Regelinstrument implentiert ist und vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert wird.
Aufgabe von EUTB ist es nun, die zahlreichen Einzelmittel und Fördermöglichkeiten zusammenzubringen und den Ratsuchenden in individuellen Beratungsgesprächen die passenden Hilfsmittel an die Hand zu geben. Dazu gehöre auch Fördermittel in Antrag zu bringen und Kontakte zu weiteren unterstützenden Einrichtungen zu vermitteln.
Dafür hat Fachberaterin Glassen bereits ein enges Netzwerk mit allen Einrichtungen in Main-Spessart, die dem Sozialen verbunden sind, geknüpft und kann sich auf eine gute Zusammenarbeit mit den Wohlfahrtsverbänden, der Behindertenbeauftragten des Landkreises oder auch dem Bezirkskrankenhaus verlassen.
Menschen mit Behinderung oder von einer Behinderung bedrohte Menschen und deren Angehörigen können sich unter 09351 604 1323 an Fachberaterin Silvia Glassen wenden oder einen Termin vereinbaren. Dienstags findet zudem eine offene Sprechstunde von 14 bis 16 Uhr in der Beratungsstelle in der Altstadtpassage 2 in Gemünden statt. Die Beratung ist kostenfrei.